Fresenius Medical Care zapft Anleihemarkt für Zukäufe an (AF)
BAD HOMBURG (awp international) - Der zum Medizinkonzern Fresenius gehörende Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC ) will sich am Anleihemarkt frisches Geld beschaffen. Die Anleihen in Euro und US-Dollar werden Benchmark-Grösse und Laufzeiten zwischen drei und sieben Jahren haben, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch am Firmensitz in Bad Homburg mit. Unter Benchmark-Volumen wird am Kapitalmarkt eine Grössenordnung von mindestens 500 Millionen verstanden.
Zum Zeitplan der Emission machte der Konzern keine Angaben. Der Emissionserlös soll zur Finanzierung von Zukäufen, zur Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten und für allgemeine Geschäftszwecke verwendet werden, teilte der weltgrösste führende Hersteller von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen weiter mit.
FMC hatte mit Vorlagen der Zahlen für das erste Halbjahr die Übernahme der US-Konkurrenten Liberty Dialysis und American Access Care für insgesamt gut zwei Milliarden Dollar bekannt gegeben. Damals wurde der Schritt auf den Anleihemarkt für September 2011 und Anfang 2012 angekündigt.
Anleihe-Emittenten werden die FMC Finance VIII S.A. und die Fresenius Medical Care US Finance II, Inc. sein. Beide Unternehmen sind hundertprozentige Tochtergesellschaften der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA. Die Anleihen werden im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen Anlegern angeboten. Die Rating-Gesellschaft Moody's hat nach der Ankündigung von FMC die Anleihen mit einem provisorischen Ba2-Rating bewertet.
Fresenius und FMC sind in der Vergangenheit bei Zukäufen wegen der hohen Verschuldung kritisiert worden. Die Unternehmen wollen sich beim Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu Ebitda) nach früheren Aussagen im Korridor zwischen 2,5 bis 3,0 bewegen. Ende des zweiten Quartals lagen die Nettofinanzschulden von FMC bei 7,1 Milliarden Dollar. Der Verschuldungsgrad erreichte 2,77.
Fresenius Medical Care hielt zuletzt rund 33 Prozent Marktanteil im US-Markt für Dialysedienstleistungen, die in mehr als 5.000 Dialysekliniken angeboten werden. Wettbewerber Da Vita folgt mit 32 Prozent, Liberty Dialysis hat rund vier Prozent./ep/mne/tw