Fremdwährung als Spende
Nächstes Jahr wird der Euro eingeführt. Die Währungen der Länder, die ihre Noten und Münzen ersetzen, sind demnach ab dem 1. Januar 2002 nicht mehr gültig. Für viele Ferienreisende heisst dies: Fremdwährung entweder in den Sommerferien verprassen oder übriggebliebenes Kleingeld spenden.
Fremde Währung im Wert von rund 50 Mio. Franken soll in Portemonnaies oder in Schubladen von Schweizerinnen und Schweizern lagern, vermuten Fachleute. 50 Mio., die nächstes Jahr, nach Einführung des Euros, wertlos sein werden - sofern sie nicht umgetauscht, vorher ausgegeben oder eben gespendet werden.
"Wir hoffen sehr, dass wir von der Einführung des Euros profitieren werden", bestätigt Neva Bernasconi, Geschäftsführerin der SOS-Kinderdörfer. "Wir rufen gerade jetzt in unserer internen Zeitschrift zum Spenden der alten Währung auf."
Das Hilfswerk arbeitet zudem eng mit den Flug-Gesellschaften Swissair und Edelweiss sowie mit den Swissôtels zusammen. Dort sind kleine Papiertütchen zu haben bzw. stehen Plexiglas-Boxen herum, in welche die fremde Währung abgeladen werden kann. "Letztes Jahr kamen so rund 400'000 Franken zusammen", sagt Bernasconi. Man könne ihnen aber auch das Geld per Post schicken, fügt sie an. "Bloss muss es gut verpackt sein, da die postinternen Sortiermaschinen ansonsten Schwierigkeiten haben." Fast jeden Tag bekäme das Hilfswerk solche Geld-Päckchen.
Zwischen Swissair und dem SOS-Kinderdorf besteht ein Partnervertrag. Für das international tätige Hilfswerk muss das Unternehmen bestimmte Anforderungen erfüllen, die Firma profitiert vom Image des Hilfswerks. "Ein Partnervertrag kommt nur zustande, wenn beide Seiten Vorteile aus dem Vertrag haben", sagt Bernasconi.
Die Fremdwährung wird bei der Swissair gesammelt und dort auch nach Herkunft sortiert. Danach werden Münzen und Noten von der Schweizer Flug-Gesellschaft auch gleich nach London geflogen, wo sie bei der Bank Travelex umgetauscht werden.
swissinfo

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