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Flugnahe Betriebe "fliegen"

Das Geld für die vom Konkurs bedrohten Infrastrukturbetriebe der Schweizer Flughäfen wurde gefunden. Keystone

Für die vom finanziellen Kollaps bedrohten Unternehmen wurde eine Lösung gefunden. Der Bund gibt ab sofort eine erste Tranche von 50 Mio. Franken aus seinem 1-Milliarden-Kredit frei.

Dieser Inhalt wurde am 02. November 2001 - 19:37 publiziert

Die Drohung des Bundes hat gewirkt. Die flugnahen Betriebe der in Nachlass-Stundung befindlichen Swissair können vorerst ihren Betrieb aufrecht erhalten, sind wieder kreditwürdig. Das ist wichtig, könnten sonst die Flughäfen nicht arbeiten.

Konkret hat die Projektgruppe "Flugverwandte Betriebe der Swissair-Gruppe" die Kreditfähigkeit der drei flugverwandten Betriebe SR Technics, Atraxis und Swissport wieder hergestellt, heisst es in einer Mitteilung des Eidg. Finanzdepartementes (EFD) vom Freitagabend. Damit sei die Funktion der Landesflughäfen gewährleistet.

Die Finanzierung von SR Technics im Ausmass von 100 Mio. Franken sei sichergestellt. Auch für Atraxis sei die Liquidität für November garantiert. Die Verkaufsverhandlungen für das Unternehmen seien weit forgeschritten, schreibt das EFD weiter. Die Deutsche Lufthansa zeigt sich gemäss eigenen Angaben interessiert.

Auch für Swissport sei die Liquidität für die nächsten Wochen gesichert. Die Verhandlungen über einen Verkauf des Unternehmens seien ebenfalls in fortgeschrittenem Stadium.

Der Bund hatte von Anfang an klar gemacht, dass er der Swissair den Kredit in Höhe von 1 Mrd. Franken nur gewähren werde, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien. Insbesondere erwartete er, dass die Flughäfen zusammen mit den Kantonen und den Banken Lösungen fänden, um den Betrieb der flugnahen Unternehmen zu sichern.

Es waren die Banken

An den Liquiditätsspritzen für die flugnahen Betriebe der Swissair-Gruppe sind vor allem die Banken beteiligt. Georg Elser, Leiter der zuständigen Projektgruppe unter der Führung des Kantons Zürich, sagte in der "Tagesschau" des Deutschschweizer Fernsehens, neben dem Kanton Zürich, der Flughafenbetriebs-Gesellschaft Unique und anderen Kantonen seien es vor allem die Banken, die eine Lösung ermöglicht hätten.

Verhalten zufrieden

Die nun bekanntgewordene Lösung für die Erhaltung der flugnahen Betriebe SR Technics, Atraxis und Swissport hat bei den Gewerkschaften verhaltende Zufriedenheit ausgelöst. Auch der Flughafen begrüsst das Resultat.

"Fürs erste sind wir beruhigt", sagte Daniel Vischer, Präsident des VPOD Luftverkehr, auf Anfrage. Nun seien allerdings Lösungen nötig, die den Erhalt der Betriebe in ihrem jetzigen - auf die Variante 26/26 angepassten - Umfang ermöglichten.

Kein Geld für Entlassene

Schlechte Nachrichten gab es demgegenüber für die Tausenden von Entlassenen der Swissair-Gruppe. Sozialpläne sind nicht in Sicht; niemand will etwas zahlen. Die von Seco-Arbeitsdirektor Jean-Luc Nordmann präsidierte Arbeitsgruppe fand einzig für die Frühpensionierten eine Lösung zur Zahlung der ausstehenden Oktoberlöhne.

Die Gewerkschaften kündigten für Montag Protestversammlungen an. Gar auf einen Streik muss sich Hotelplan bei dem von der Swissair übernommenen Ferienflieger Belair gefasst machen.

swissinfo und Agenturen

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