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FC Thun schreibt Fussball-Geschichte

26. Minute: Thuns Tiago Bernardi (rechts) jubelt über seinen Fühungstreffer. Keystone

Der kleine FC Thun spielt in der Champions League: Die Berner Oberländer qualifizierten sich mit einem 3:0-Sieg gegen Schwedens Meister Malmö.

Dieser Inhalt wurde am 23. August 2005 - 22:14 publiziert

Die Kicker aus der Fussball-Provinz haben nun die Chance, gegen die grössten Stars aus den besten Vereinen Europas zu spielen.

Am Dienstag Abend hat der FC Thun Schweizer Fussball-Geschichte geschrieben: Die Spieler von Trainer Urs Schönenberger erreichten mit dem eindeutigen Sieg gegen Malmö FF die erste Runde der Champions League.

Das Überraschende ist nicht nur die Qualifikation an sich, sondern auch, wie der Sieg der Berner Oberländer zustande kam: Im Berner Stade de Suisse, das mit 32'000 Sitzplätzen ausverkauft war, spielten sie von Anfang an auf Angriff und setzten den schwedischen Meister permanent unter Druck.

Überlegen und spielbestimmend

Die schon fast logische Folge des Chancenplus: Der Führungstreffer des Brasilianers Tiago Bernardi in der 26. und das 2:0 des Stürmers Mauro Lustrinelli in der 40. Minute.

Wer glaubte, dass die Thuner nach der Pause in den Abwehrmodus schalten würden, machte die Rechnung ohne den souveränen Schweizer Vizemeister: In der 64. Minute sorgte erneut Lustrinelli mit einem Traumtor für die Entscheidung: Nach einer wunderschönen Ball-Annahme traf er mit einer weiten "Banane" in die entfernte obere Torecke der Schweden.

Wunder, auch für die Klubkasse

Damit ist die Sensation perfekt: Die Fussballer aus der Provinz, mit dem Minibudget von 5 Mio. Franken in die neue Meisterschaft gestartet, spielen nun in der Champions League, dem prestigeträchtigsten Klub-Wettbewerb Europas.

Und meint es das Los gut mit den Thunern, treffen sie in ihren Gruppenspielen entweder auf Real Madrid, Bayern München, Manchester United oder Juventus Turin, die Crème de la Crème der europäischen Klubs.

Duelle wie Lustrinelli oder Regisseur Andres Gerber gegen Weltstars Zidane, Beckham, Del Piero oder Oliver Kahn, von denen die Berner Oberländer bis vor kurzem nicht mal zu träumen wagten, würden mit einem Male helvetische Fussball-Realität.

Bereits am Donnerstag erfolgt in Monte Carlo die Auslosung der Gruppen, die aus je vier Teams bestehen. Dann wissen die Berner Oberländer, gegen wen sie am 13. oder 14. September ihr erst elftes internationales Spiel bestreiten werden.

Grosse Leistung grosszügig honoriert

Doch die Champions League ist nicht nur voller Prestige, sondern vor allem sehr lukrativ: Die Partien gegen die drei Gruppengegner werden vom Europäischen Fussball-Verband (UEFA) mit 7,5 Millionen Franken honoriert. Im Minimum. Denn das Prinzip ist so einfach wie logisch: Je weiter ein Klub kommt, desto grösser der Geldsegen.

Ein Posten im neuen Thuner "Gross"-Budget ist schon bekannt: Jeder Spieler des Vereins, der zum Vizemeister-Titel beitrug und damit die Chance auf die Champions League ermöglichte, erhält eine Prämie von 50'000 Franken.

swissinfo, Renat Künzi

Fakten

Der FC Thun schlug Malmö 3:0 (Hinspiel 1:0).
Das Jahres-Budget der Oberländer beträgt 5 Mio. Franken.
Jeder Verein, der sich für die Champions League qualifiziert, erhält mindestens 7,5 Mio. Franken.
Qualifikations-Prämie: 2,5 Mio., Teilnahme-Prämie 3 Mio., diverse Einkünfte wie Tickets und TV-Rechte 1,5 Mio.
Je erfolgreicher ein Klub spielt, desto mehr Geld nimmt er ein: 250'000 Franken für ein Unentschieden, 500'000 für einen Sieg.

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In Kürze

Der FC Thun ist ein kleiner Schweizer Provinz-Klub.

Vor acht Jahren spielten die Oberländer noch in der ersten Liga (Amateurklasse).

Erst 2002 stiegen sie in die oberste Spielklasse auf.
In der letzten Meisterschaft belegten die Thuner hinter dem überlegenen FC Basel den zweiten Rang.

Das brachte ihnen die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren.

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