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Experten-Pool für zivile Friedensförderung

OSZE-Wahlbeobachter in Kosovo - die Schweiz will einen Expertenpool für friedensfördernde Einssätze schaffen. Keystone

Der Bundesrat hat am Montag (04.12.) die Einrichtung eines Expertenpools für zivile Friedensförderung bewilligt. Er dient als Personalreserve, die rasch und gezielt für internationale friedenserhaltende Aktionen eingesetzt werden kann.

Dieser Inhalt wurde am 04. Dezember 2000 - 18:22 publiziert

Der zentrale Personalpool fasst die bisherigen Pools im Bereich Friedensförderung in einer Datenbank zusammen, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Er wird von der Sektion Friedensoperationen der politischen Abteilung III/B des EDA verwaltet.

600 Experten aus vielen Bereichen

Der Pool soll den Einsatz von bis zu 100 zivilen Expertinnen und Experten gleichzeitig ermöglichen. Ein Einsatz dauert in der Regel sechs Monate mit der Option einer Verlängerung.

In der Startphase soll der Pool 500 bis 600 Personen umfassen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die rund 550 Personen, die bereits Einsätze geleistet, oder sich mit speziellen Ausbildungen auf einen Einsatz vorbereitet haben.

Der Expertenpool funktioniert nach dem Milizprinzip. Im Pool finden sich Fachleute aus den Bereichen Leitendes Personal, Stabs- und Überwachungsfunktionen, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Gerichtsmedizin, Zivilverwaltung, Menschenrechte, Presse und Medien, Wahlen sowie Zivilpolizeibeobachter.

Erster Grundkurs nächstes Jahr

Vermehrt Beachtung geschenkt werden soll der Rekrutierung, Ausbildung und Betreuung der Mitglieder des Expertenpools. Dazu schafft das EDA einen Grundkurs für neu aufgenommene Mitglieder. Der Kurs soll im nächsten Jahr zum ersten Mal durchgeführt werden.

Die Umsetzung des neuen Konzepts wird jährlich rund eine Million Franken kosten. Dazu kommen Lohnkosten von 10 bis 12 Mio. Franken. Die Mittel sind im Finanzplan 2002-2004 bereits vorgesehen. Insgesamt stehen dem EDA für friedensfördernde Aktionen bis 2003 jährlich rund 40 Mio. Franken zur Verfügung.

Dieses Jahr Einsätze in 18 Ländern

Bereits seit 1991 sendet die Schweiz zivile Experten im Rahmen von OSZE- und UNO-Missionen ins Ausland. Zuerst waren es vor allem Wahlbeobachter. Im Lauf der Zeit haben sich die Einsatzgebiete diversifiziert.

Im laufenden Jahr standen insgesamt 233 zivile Experten im Ausland im Einsatz. Der Grossteil der Einsätze fand im Kosovo statt (78 Personen), gefolgt von Bosnien-Herzegowina (45 Personen). Insgesamt fanden Einsätze in 18 Ländern statt.

Neu: "Botschafter für Konfliktbearbeitung"

Den neuen Posten "Botschafter für Konfliktbearbeitung" besetzte der Bundesrat mit dem bisherigen Missionschef in Nairobi und Vertreter der Schweiz beim UNO-Umweltprogramm (UNEP), Josef Bucher. Er soll sein Amt im kommenden Frühjahr antreten.

Als seine Aufgaben nannte das EDA am Montag, Kontakte zu Konfliktparteien aufzubauen, den Dialog zwischen ihnen zu fördern und Bemühungen um Konsenslösungen zu unterstützen. Der Innerschweizer ist seit 26 Jahren beim EDA tätig.

swissinfo und Agenturen

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