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Ex-SAP-Chef Leo Apotheker wird Chef bei Hewlett-Packard (AF)

Dieser Inhalt wurde am 01. Oktober 2010 - 12:21 publiziert

PALO ALTO (awp international) - Der weltgrösste PC-Hersteller Hewlett-Packard wird künftig von einem Deutschen geführt. Der ehemalige SAP-Chef Léo Apotheker wird Vorstandschef von HP. Apotheker werde auch dem Verwaltungsrat des Unternehmens angehören, teilte HP am Donnerstag mit. Der Manager aus Deutschland übernimmt die Geschäfte in Palo Alto am 1. November. Erst vor knapp zwei Monaten war der Posten frei geworden: Der ehemalige CEO Mark Hurd war nach einem internen Skandal und Vorwürfen wegen einer falsche Spesenabrechnung zum Konkurrenten Oracle gewechselt.
HP hat im Service- und Hardware-Geschäft mit Unternehmenskunden bereits seit langem eng mit SAP zusammen gearbeitet. Mit der Ernennung des neuen Chefs dürfte HP vor allem dieses Geschäft mit Unternehmenskunden stärken und damit noch deutlicher in Konkurrenz zu Oracle rücken. Die deutsche SAP aus Walldorf ist auf dem Gebiet der Business-Software der härteste Rivale von Oracle. HP berief auch noch Ray Lane in den Aufsichtsrat, der einst als Kronprinz von Oracle- Gründer Larry Ellison galt, bevor er zur Investorenfirma Kleiner Perkins Caulfield & Byers wechselte.
HP habe sowohl intern als auch ausserhalb des Unternehmens nach einem Nachfolger für Hurd gesucht, hiess es. "Léo ist ein strategischer Denker mit einer Leidenschaft für Technologie, weitreichender globale Erfahrung und bewährter Betriebs-Disziplin - exakt das, was wir für unseren CEO gesucht haben", sagte Robert Ryan vom HP-Aufsichtsrat. Apotheker tritt die Nachfolge von Cathie Lesjak an, die im August dieses Jahres zur Interims-Chefin ernannt worden war. Lesjak, die seit 2007 Finanzchefin bei HP ist, wird diesen Posten auch weiterhin bekleiden.
Der 57-jährige Apotheker war SAP über 20 Jahre eng verbunden. Zuletzt rückte er im April 2008 zum Vorstandschef des inzwischen grössten europäischen Software-Konzerns auf. Erst agierte er gleichberechtigt neben dem Physiker Henning Kagermann, von Mai 2009 bis Februar 2010 führte er das Unternehmen dann allein. In die Zeit des durchaus umstrittenen Managers fielen Verzögerungen bei der neuen SAP-Mittelstandssoftware sowie eine Revolte von Kunden gegen geplante Preiserhöhungen. Mitarbeiter sagten ihm einen zu schroffen Führungsstil nach. Nach strategischen Differenzen mit SAP- Gründer Hasso Plattner nahm Apotheker schliesslich seinen Hut.
Der Posten bei HP war freigeworden, nachdem Hurd im August dieses Jahres über eine Liaison mit einer externen Mitarbeiterin und damit verbundenen Vorwürfen über falsche Spesenabrechnungen gestolpert war. Hurd wechselte Anfang September überraschend zum HP-Konkurrenten Oracle, was einen heftigen Streit zwischen beiden Konzernen entfachte, da HP sich um Firmengeheimnisse sorgt.
Oracle-Chef Larry Ellison hatte Hurd kurzerhand zum Präsidenten seines Unternehmens ernannt. Ihren heftigen Streit vor Gericht legten die beiden Unternehmen aber kurz darauf wieder bei. Ellison ist seit Jahren mit Hurd befreundet. Dessen Rauswurf kommentierte er gewohnt schrill mit den Worten: "Das war die dümmste Personalentscheidung, seit die Idioten im Apple-Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben"./ck/rg/zb

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