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EURO-KRISE/Bini Smaghi: Umschuldung Griechenlands wäre ein 'Desaster'

Dieser Inhalt wurde am 20. Juli 2011 - 17:00 publiziert

BERLIN (awp international) - EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi hat die europäischen Regierungen aufgefordert, die Pläne für eine Beteiligung der Banken an der Rettung Griechenlands schnell zu begraben. "Eine Umschuldung wäre ein Desaster - ganz gleich, ob sanft oder hart", sagte Bini Smaghi der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). Das gesamte griechische Bankensystem würde kollabieren, es käme womöglich zu einem humanitären Drama und damit verbunden sozialen Unruhen, die Europa dann durch neue Hilfsgelder abwenden müsste. "Jede Form der Umschuldung wäre für den Steuerzahler deshalb weitaus teurer, als den Griechen ein weiteres Hilfsprogramm unter Auflagen zu gewähren", sagte der italienische Notenbanker.
Bini Smaghi rät den europäischen Staats- und Regierungschefs, den Krisengipfel für institutionelle Reformen zu nutzen. "Da die europäischen Mechanismen bislang nicht ausreichend funktioniert haben, müssen sie verbessert werden."
Zudem fordert Bini Smaghi die Regierungschefs dazu auf, dem Europäischen Rettungsfonds (EFSF) mehr Flexibilität zu geben. Der Fonds müsse schneller Hilfsprogramme verabschieden können. Der EFSF sollte Bini Smaghis Auffassung nach auch die Möglichkeit haben, mit den Mitteln, die in den Rettungsprogrammen ohnehin vorgesehen sind, Staatsanleihen von den betroffenen Ländern wie Griechenland, Irland und Portugal aufkaufen zu können. "Wenn Staatsanleihen wie jetzt im Fall Griechenland bei 50 Prozent des Nominalwerts gehandelt werden, führt der Aufkauf am Markt automatisch zu einer Beteiligung des Privatsektors. Zudem lässt sich so die Schuldenlast des Landes verringern", sagte Bini Smaghi der Zeitung./ajx/jsl

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