ETH-IBM: Verstärkte Zusammenarbeit
Die ETH Zürich verstärkt ihre Kooperation mit dem amerikanischen Computergiganten IBM. Die gemeinsame Forschung auf dem Gebiet der analogen Hochfrequenz-Elektronik soll die drahtlose Kommunikation noch schneller und jederzeit verfügbar machen.
In allen modernen Telekommunikations-Geräten steckt nicht nur viel digitale, sondern zunehmend wieder analoge Elektronik. Darauf basiert neben der Mobiltelefonie immer mehr auch der drahtlose Datenaustausch zwischen Computersystemen.
Mit dem an der ETH Zürich angesiedelten Kompetenz-Zentrum "Advanced Silicon Electronics" wollen die Ingenieurschule und IBM Forschung und Entwicklung analoger Chips vorantreiben, wie Werner Bächtold vom ETH-Institut für Feldtheorie und Höchstfrequenz-Technik am Donnerstag (30.08.) vor den Medien sagte.
Das Telefon in der Uhr
Angepeilt werden einerseits kleinere Chips mit deutlich geringerem Stromverbrauch, womit in tragbare Geräte immer kleinere Batterien eingebaut werden können. Das in der Armbanduhr eingebaute Telefon wird nur dank dieser Entwicklung möglich. Andrerseits sollen deutlich höhere Übertragungsraten bei der drahtlosen Kommunikation erzielt werden.
Für die ETH entscheidend an der Kooperation ist laut Bächtold der Zugang zu den IBM-Produktionsstätten. Was die ETH-Forscher an den Bildschirmen modellhaft entwerfen, könne dann auch konkret getestet werden.
Die Produktion von Prototypen-Chips sei eine teure Angelegenheit, welche sich die ETH nicht leisten könnte, sagte Bächtold. Die IBM unterstützt das Zentrum ferner mit einer Million Schweizer Franken im ersten Jahr und eine halbe Million in den nächsten Jahren sowie mit Hochleistungs-Workstations für Design und Simulation von Chips.
Fachleute binden
Uneigennützig ist das IBM-Engagement allerdings nicht: Laut Matthias Kaiserwerth vom IBM-Forschunglsabor in Rüschlikon herrscht in diesem Bereich ein grosser Mangel an Fachleuten. Das Unternehmen hofft mit dem Zentrum zu neuen Mitarbeitern zu kommen auf einem Gebiet, das zeitweilig an Anziehungskraft verloren habe.
Fälschlicherweise sei nämlich in den letzten Jahren der Eindruck entstanden, man werde in naher Zukunft alles digital lösen können. Aber auch von möglichen Erfindungen und Entwicklungen im Rahmen des Kompetenz-Zentrums würde IBM profitieren, inddem diese kommerziell umgesetzt werden können.
swissinfo und Agenturen

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