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Ermittlungen gegen höchste Tessiner Justizbeamte

Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Tessiner Generalstaatsanwalt und den Präsidenten des Tessiner Strafgerichts in die Wege geleitet. Der Kanton Tessin setzte für die Untersuchungen einen Sonderstaatsanwalt ein.

Dieser Inhalt wurde am 06. Juni 2000 - 08:31 publiziert

Die Ermittlungen gegen die beiden Beamte stehen offenbar mit dem Aufenthalt des mutmasslichen Zigaretten- Schmuggler- Bosses Gerardo Cuomo im Tessin

Auf Intervention des Bundesanwaltes Valentin Roschacher habe der Kanton Tessin den Rechtsanwalt und alt Nationalrat Luciano Giudici als Sonderstaatsanwalt eingesetzt, sagte der Tessiner Regierungspräsident Giuseppe Buffi am Dienstagnachmittag (06.06.) vor dem Grossen Rat (Kantonsparlament).

Die Bundesanwaltschaft hatte dem Tessiner Justizdirektor Luigi Pedrazzini in einem Schreiben von Ende Mai mitgeteilt, dass "konkrete Verdachtsmomente" gegen den Tessiner Generalstaatsanwalt Luca Marcellini und gegen den Präsidenten des Strafgerichts, Franco Verda, vorliegen. Ermittelt wird wegen strafbarer Handlungen gegen die Amtspflichten.

Der Verdacht auf strafrechtlich relevantes Verhalten sei in Zusammenhang mit einem von Italien gestellten Rechtshilfeersuch aufgekommen, teilt die Bundesanwaltschaft in einer Pressemitteilung vom Dienstagabend mit. Das weitere Vorgehen sei Sache der Behörden des Kantons Tessin.

Staatsanwalt Marcellini erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass er nicht genau wisse, was man ihm vorwerfe. "Ich weiss nur, dass es mit diesem Herr Cuomo zusammenhängt", fügte er an.

Gerardo Cuomo war vor einem Monat nach seiner Verhaftung in Zürich in die Schlagzeilen geraten. Der mutmassliche Boss eines internationalen Zigaretten-Schmuggel-Rings wird von Italien wegen der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung und Geldwäscherei gesucht.

Cuomo operierte längere Zeit vom Tessin aus, wo er eine Aufenthaltsgenehmigung hatte. Wegen dieses Umstandes hatte ein Mitglied des Kantonsparlaments vor kurzem eine Anfrage an die Kantonsregierung eingereicht. Darin spricht er von angeblich "guten Beziehungen" zwischen Cuomo und den Tessiner Justizbehörden.

swissinfo und Agenturen

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