Erdbeben Peru:Schweiz schickt Experten-Team
Die Schweiz schickt ein fünfköpfiges Team von Spezialisten ins Erdbebengebiet von Peru. Es soll in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und der UN-Katastrophenhilfe eine erste Lagebeurteilung vornehmen und die Nothilfe vorbereiten.
Bundespräsident Moritz Leuenberger hat der peruanischen Regierung und dem Volk in einem Telegramm sein Beileid für die Opfer ausgedrückt.
Bei dem schweren Erdbeben, das am Samstag den Süden Perus erschüttert hat, sind nach bisherigen Angaben 71 Menschen umgekommen. Etwa 1'200 Personen wurden verletzt und rund 20'000 seien obdachlos, teilte der Zivilschutz mit. Das Beben erreichte eine Stärke von 7,9 auf der Richterskala.
In den peruanischen Provinzen Arquipa, Moquegua und Tacna sowie in der angrenzenden chilenischen Provinz Arica entstand grosser Sachschaden. In der Bevölkerung brach Panik aus.
Die Rettungsarbeiten werden durch schlechtes Wetter erschwert. Unter eingestürzten Häusern werden zahlreiche weitere Opfer befürchtet. Tausende Menschen weigerten sich aus Angst vor Nachbeben, in ihre Häuser zurückzukehren.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beteiligte sich an der Suche nach Überlebenden. Auch IKRK-Sprecher Ian Logan rechnete mit einer steigenden Zahl von Opfern.
DEZA klärt Einsatzmöglichkeiten ab
Nach ersten Kontakten in der Nacht beschloss die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) am Sonntagvormittag (24.06.), ein fünfköpfiges Soforteinsatz-Team des Schweizerischen Katastrophenhilfekorps (SKH) ins Erdbebengebiet von Peru zu schicken.
Nach Angaben von DEZA-Sprecher Joachim Ahrens handelt es um einen Bauingenieur, einen Experten im Bereich Medizin und Trinkwasser sowie um einen Schadenplatzberater der Armee. Sie unterstützen zwei SKH-Angehörige, die bereits in Lateinamerika im Einsatz sind.
Bei den Soforteinsatz-Teams handelt es sich um ein relativ neues Instrument der Schweizer Katastrophenhilfe. Die SKH-Experten haben den Auftrag, eine Lagebeurteilung vorzunehmen, erste Soforthilfe vorzubereiten, die Koordination auf nationaler und internationaler Ebene sowie mit anderen Hilfsorganisationen vor Ort sicherzustellen, Beratung bei Wasserversorgung und Bau anzubieten
sowie mögliche Folgearbeiten vorzubereiten.
Der DEZA-Sprecher betonte, dass der Einsatz in enger Koordination mit den lokalen Behörden und den zuständigen Stellen der Vereinten Nationen (UN) für
humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe erfolge.
Der Einsatz der Rettungskette sei derzeit nicht wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschliessen, sagte Ahrens weiter. Peru ist ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit.
Offenbar keine Schweizer unter den Opfern
Nach Auskunft von EDA-Sprecherin Daniela Stoffel sind in Peru zurzeit rund 2'000 Schweizerinnen und Schweizer registriert. Nur einige wenige von ihnen hielten sich aber in der am schwersten vom Erdbeben heimgesuchten Region im Süden des Landes auf. Bisher gebe es keine Informationen, wonach Schweizer Staatsangehörige beim Erdbeben zu Schaden gekommen seien, sagte Stoffel.
swissinfo und Agenturen

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