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Klimaschutz: Viel Lob und noch mehr Tadel für die Schweiz

Laut dem WEF verläuft die globale Energiewende zu langsam, um den Klimawandel aufzuhalten. Keystone

Das Schweizer Energiesystem gehört laut einer am Mittwoch publizierten Studie des World Economic Forum zu den besten der Welt. Weniger positiv werden allerdings die helvetischen Ziele zur Reduktion von Emissionen eingeschätzt.

Dieser Inhalt wurde am 14. März 2018 - 08:15 publiziert

Die Studie "Fostering Effective Energy Transition"Externer Link verglich 114 Länder und klassifizierte diese nach zwei Hauptkriterien: der Zustand des heimischen Energiesystems und der Grad der strukturellen Vorbereitungen im Hinblick auf eine Anpassung an den künftigen Energiebedarf.

Die Haupterkenntnis des World Economic Forum (WEF)Externer Link ist niederschmetternd: "Der weltweite Fortschritt im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit ist zum Stillstand gekommen." Die so genannte Kohlenstoffintensität, welche das durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe ausgestossene Kohlendioxid in Beziehung zur Wirtschaftsleistung (Bruttoinland-Produkt, BIP) eines Landes setzt, sei nahezu stagnierend. Und sie liege unterhalb der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele, so der Bericht.

Es seien aber auch ermutigende Entwicklungen zu beobachten, heisst es. Darunter die Tatsache, dass 80% der Länder ihre Energiesysteme verbessern konnten.

Im internationalen Vergleich findet sich die Schweiz hier auf dem dritten Platz, nach Schweden und Norwegen. Weniger gut schneiden Grossbritannien (Rang 7), Frankreich (9), Deutschland (16), die Vereinigten Staaten (25), Brasilien (38), Russland (70), China (76) und Indien (78) ab.

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Als Gründe für die gute Einstufung der Schweiz nennt die WEF-Studie unter anderem die Qualität der Verkehrsinfrastruktur, die verfügbaren Technologien, die Energiesubventionen, die Investitionen in Energieeffizienz und die Qualität des Bildungssystems.

"Die Europäische Union (EU), Norwegen und die Schweiz zeigen, wie eine Region ihr Energiesystem durch den Einsatz neuer Technologien und Zusammenarbeit verbessern kann", heisst es im Bericht.

In der Schweiz werden zwei Drittel der Elektrizität durch Wasserkraft erzeugt. Letztes Jahr hat das Stimmvolk die Energiestrategie 2050 angenommen, die eine Reduktion des Energiekonsums und die Förderung sauberer Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse zum Ziel hat.

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Schlechtere Noten allerdings erhält die Schweiz in ihrem internationalen Verhalten. So findet sie sich in Sachen der nationalen Emissionsreduktions-Verpflichtungen im hinteren Teil des Rankings (Platz 99).

Auch wenn die Schweiz das erste Land war, das seine Ziele im Rahmen des Pariser Klimaabkommens bekanntgegeben hatte – sie will den CO2-Ausstoss bis 2030 gegenüber dem Wert von 1990 um 50% senken, bis 2050 sogar um 70.85% –, wird ihre Verbindlichkeit vom "Climate Action Tracker"Externer Link als "ungenügend" bewertet.

Laut dieser unabhängigen Monitoring-Gruppe reichen die in Bern festgelegten Klimaziele nicht aus, um die weltweite Klimaerwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu beschränken. Dies ist das Ziel des Pariser Vertrags von 2015.

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