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EnBW will Investitionen deutlich zurückfahren (AF)

Dieser Inhalt wurde am 12. November 2010 - 11:54 publiziert

KARLSRUHE (awp international) - Der Stromkonzern EnBW will aufgrund der erwarteten Mehrbelastungen unter anderem durch die Brennelementesteuer seine Investitionen deutlich zurückfahren und die Effizienz steigern. Allein die geplante Steuer werde den drittgrössten deutschen Energieversorger sechs Jahre lang jährlich mit rund 440 Millionen Euro belasten. "Diese Einschnitte sind empfindlich und markieren eine Zäsur", betonte Vorstandschef Hans-Peter Villis am Freitag in einer Mitteilung. Er kündigte deshalb "ein konzernübergreifendes und nachhaltig wirkendes Programm zur Ergebnissicherung" an.
Bis 2012 hatte das Karlsruher Unternehmen ursprünglich Investitionen in Höhe von 7,9 Milliarden Euro geplant, darunter 1,5 Milliarden für den Ausbau der erneuerbaren Energien. In welcher Grössenordnung die Pläne nun abgespeckt werden, wurde am Freitag nicht bekannt. Konzernchef Villis rechnet nach früheren Angaben damit, dass durch die Mehrbelastungen das Ergebnis vor Steuern um bis zu 40 Prozent einbrechen kann.
Allein die Vorauszahlungen in den Fonds zum Ausbau der erneuerbaren Energien, die für die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke geleistet werden sollen, belaufen sich laut EnBW für sie in den nächsten zwei Jahren auf je 65 Millionen Euro, danach vier Jahre lang auf je 43 Millionen Euro. Potenzial zur Effizienzsteigerung wird etwa im Vertrieb gesehen.
Der Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten dieses Jahres war nach EnBW-Angaben durch die gestiegene Energienachfrage infolge des Aufschwungs weiter "zufriedenstellend". Der Konzernumsatz legte um 10,7 Prozent auf 12,95 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, vor allem wegen Zuwächsen bei der Stromerzeugung durch hinzugekaufte Kraftwerke und beim Stromhandel.
Bei Privat- und Geschäftskunden wurden dagegen mit 50,4 Milliarden Kilowattstunden 3,9 Milliarden Kilowattstunden weniger abgesetzt, vor allem wegen des Verkaufs der Energieholding Geso. Auch der Gasabsatz sank deshalb bei Geschäftskunden um 21,3 Prozent auf 29,5 Milliarden Kilowattstunden; bei den Privatkunden blieb er mit 8,2 Milliarden Kilowattstunden etwa gleich. Erst vor wenigen Tagen hatte die EnBW für das kommende Jahr eine Erhöhung der Strompreise um knapp zehn Prozent angekündigt. Die Gaspreise sollen dagegen um etwa zwei Prozent sinken.
Das um den Verkauf von Geso bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) stieg um 15,1 Prozent auf 1,614 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich um 26 Prozent auf 903,6 Millionen Euro.
Ende September beschäftigte die EnBW 20.852 Mitarbeiter, etwa 150 weniger als 2009. Grösste Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France (Electricite de France (EdF) ) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01 Prozent./skf/DP/tw

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