EnBW-Mitbesitzer OEW für Kapitalerhöhung (Zus.)
EHINGEN (awp international) - Die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) sind für eine Kapitalerhöhung beim Stromkonzern EnBW . Das beschloss die Verbandsversammlung des Zweckverbands, wie dessen Vorsitzender Kurt Widmaier am Montagabend in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) sagte. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe ihm signalisiert, dass das Land eine solche Massnahme "ins Auge fasst". Notfalls würden die OEW aber auch einseitig eine Kapitalerhöhung mittragen, erklärte Widmaier. Darüber habe man sich aber noch keine weiteren Gedanken gemacht.
EnBW-Vorstandschef Hans-Peter Villis denkt an eine Kapitalerhöhung der beiden Haupteigner OEW und Land in Höhe von 800 Millionen Euro als eine von mehreren Massnahmen, um die Energiewende anzugehen. Der Stromproduzent hatte wegen des rascheren Atomausstiegs Verluste in dreistelliger Millionenhöhe geschrieben. Widmaier sagte, die OEW hofften, nun bis Ende des Jahres in Gesprächen mit dem Land zu einer Einigung zu kommen. Wahrscheinlich kämen dann auf jeden der Haupteigner 400 Millionen Euro zu.
Die genaue Höhe der Kapitalaufstockung und das weitere Vorgehen müssten nun noch von den Kreistagen der OEW-Verbandsmitglieder diskutiert werden. Finanzieren wollen die OEW den Zuschuss über Anleihen am Kapitalmarkt.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Hauk begrüsste die Entscheidung: "Es ist ein wegweisender Beschluss zur Zukunftsfähigkeit der EnBW. Ich fordere die Landesregierung auf, sich der Kapitalerhöhung nicht zu verschliessen."
Die Diskussionen über einen möglicherweise sittenwidrigen Kauf der EnBW-Anteile durch das Land betreffe die OEW nicht, hiess es. Denn die Lage des Karlsruher Konzerns verändere sich so oder so nicht./wag/DP/ck