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Eklat beim FIFA-Kongress

Rosa Zukunft oder Schuldenberg? Die Finanzlage des Weltfussball-Verbandes ist nach wie vor unklar. Keystone

Der Ausserordentliche Kongress des Fussball-Weltverbandes FIFA in Seoul endete mit einem Eklat: Vizepräsident David Will erhielt trotz Redeantrag keine Redezeit.

Dieser Inhalt wurde am 28. Mai 2002 - 10:56 publiziert

Vizepräsident Will war Leiter der internen Untersuchungs-Kommission zur Finanzsituation der FIFA, die FIFA-Präsident Joseph Blatter vor einigen Wochen suspendiert hatte.

Blatter begründete den Vorfall damit, dass die vereinbarte Zeit für die Dauer des Ausserordentlichen Kongresses abgelaufen sei. "Das war ein taktischer Fehler", räumte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ein.

Rosa Zukunft ...

Zuvor hatte Blatter betont, die Finanzen des Internationalen Fussball-Verbandes seien gesund. "Wir haben Hunderte von Millionen auf dem Konto. Darüber wären andere Verbände froh", sagte der Schweizer. In den Jahren 1999 bis 2001 sei ein Überschuss in Höhe von 118 Mio. Franken erwirtschaftet worden.

Im April dieses Jahres habe die FIFA über Finanzmittel in Höhe von 913 Mio. Franken verfügt. Die Rückstellungen belaufen sich auf 470 Mio. Franken. "Insgesamt haben wir schwarze Zahlen geschrieben. Die Zukunft sieht rosa aus. Das ist die Wahrheit", erklärte FIFA-Finanzdirektor Urs Linsi.

... oder Schuldenberg?

Nach Angaben von Will soll die FIFA jedoch einen Schuldenberg von 536 Mio. Franken angehäuft haben. Auch FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen meldete erneut Zweifel an dem offiziellen Zahlenwerk an. "Manche Zahlen werden positiver dargestellt, als sie sind", meinte er.

In einem Offenen Brief beklagte Zen-Ruffinen zudem, dass er in den vergangenen Monaten fast keinen Zugang zu Informationen über die FIFA-Finanzen durch Blatter und Linsi erhalten habe.

Der Generalsekretär hatte Blatter im Vorfeld des Kongresses unter anderem Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen. Am Mittwoch tritt Blatter auf dem ordentlichen FIFA-Kongress zur Wiederwahl an. Einziger Gegenkandidat ist der Kameruner Issa Hayatou.

swissinfo und Agenturen

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