Navigation

Eine einzige grosse Installation

Kellys Kunst besticht durch ihre Reduktion in der Bildsprache. beyeler.com

Die Fondation Beyeler in Riehen widmet ihre neuste Ausstellung dem US-Amerikaner Ellsworth Kelly.

Dieser Inhalt wurde am 30. September 2002 publiziert Minuten

"Zwischen-Räume - In-Between Spaces" ist die erste Einzelausstellung in der Schweiz zum malerischen und skulpturalen Werk des 78-jährigen Künstlers.

Die bis zum 19. Januar 2003 dauernde Ausstellung erstreckt sich über vier Räume und schliesst Einzelarbeiten des Künstlers von 1956 bis heute zu einem wirkungsvollen Ganzen zusammen.

Vier "Raum-Ensembles"

Die vier "Raum-Ensembles" würden den "Zwischenräumen" in Kellys Werk nachspüren, schreibt die Fondation Beyeler: "dem Verhältnis von Bild und Wand, Skulptur und Raum, Figur und Grund".

Eigentlich sei "In-Between Spaces" eine einzige grosse Installation, sagt Museumskurator Markus Brüderlin.

Kelly richtete die Ausstellung selbst ein: Zu diesem Zweck baute er in seinem Atelier in Spencertown bei New York ein 1:10-Modell der Ausstellungsräume und reiste zudem wiederholt nach Riehen.

Die Fondation beeindrucke ihn, sagt Kelly. Das Licht sei "unglaublich".

Von 1956 bis heute

Ausgangspunkt für die Ausstellung in Riehen ist die von Ernst Beyeler gekaufte sechs Meter hohe Skulptur "White Curves" im Museumspark.

Im ersten Raum der Ausstellung sind dann Entwürfe und Studien zu Skulpturen sowie collagierte Postkarten aus den Jahren 1956 bis 1982 zu sehen.

Der folgende Raum ist Kellys bekannten Bildern mit "biomorphen Formen" aus den 50er und 60er Jahren gewidmet.

Im grossen Ausstellungssaal finden sich grossformatige Bildarbeiten aus den 80er Jahren bis heute. Bei diesen Werken gab der Künstler das rechteckige Gemälde auf und fand zu "Farbformen" (Shapes) mit individuellen Umrissen.

Im letzten der vier Säle sind Wand- und Bodenskulpturen aus neuerer Zeit ausgestellt.

Nicht amerikanisch genug

Das Werk Kellys habe in Europa noch nicht die Anerkennung, die es verdiene, sagt Museumskurator Brüderlin. Aber auch in den USA sei der Künstler lange an der Peripherie geblieben, weiss Gastkurator Gottfried Boehm.

Für die Amerikaner habe sich Kelly zu stark an europäische Künstler angelehnt: "Er war nicht amerikanisch genug, um in Amerika geschätzt zu werden."

Kelly sei auch lange Zeit als "dekorativer" Künstler angesehen worden, da er an der Oberfläche zu verharren scheine. Kelly ist aber gemäss Boehm auf "ganz andere Art komplex": Er habe das Verhältnis von Bild, Relief und Skulptur ganz neu gesetzt.

Parallel zur Ausstellung in der Fondation Beyeler zeigt das Lausanner Musée cantonal des Beaux-Arts vom 4. Oktober bis zum 5. Januar eine Ausstellung zum des graphischen Werk Kellys.

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Ellsworth Kelly gehört zu den wichtigsten und auch eigenwilligsten Vertretern der amerikanischen Kunst nach 1945.

Der Künstler wurde durch seine Wand- und Bodenarbeiten bekannt, mit denen er das rechteckige Tafelbild überwand.

Kelly arbeitet parallel in den Bereichen Malerei und Skulptur.

End of insertion

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Diesen Artikel teilen

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?