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ECONOMICS/EU: Konsumklima in Europa verschlechtert sich deutlich (AF)

Dieser Inhalt wurde am 18. Oktober 2011 - 12:22 publiziert

NÜRNBERG (awp international) - Das Konsumklima in Europa hat sich im dritten Quartal deutlich verschlechtert. "Im Sommer herrschte noch der Eindruck, als ob sich die Länder langsam von der Rezession erholen können. Aber jetzt haben wir einen Rückschlag hinnehmen müssen, die Stimmung hat sich verschlechtert", sagte Konsumexperte Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK am Dienstag in Nürnberg. Vor allem die Diskussionen um eine Rettung Griechenlands sowie die verschärfte Schuldenkrise in Frankreich und Italien hätten die Verbraucher verunsichert. Allerdings: "Es gibt einen Ausreisser im positiven Sinne, das ist Deutschland."
Bürkls Angaben beruhen auf einer repräsentativen Umfrage der GfK in 12 EU-Staaten, die rund 80 Prozent der Bevölkerung abdecken. Vor allem im Süden, aber auch im Westen Europas blickten die Bürger demnach deutlich pessimistischer in die Zukunft. "Ein wichtiger Grund für die Vertrauenskrise ist, dass die Verbraucher den Eindruck haben, dass die Politik eher getrieben ist als selbst das Heft des Handelns in der Hand zu haben", erläuterte Bürkl.
Dieses Vertrauen werde nicht allzu schnell wieder aufzubauen sein. "Das geht über die Erweiterung des Rettungsschirms hinaus. Da muss ein Signal kommen, dass man den Euroraum in dieser Form erhalten will", betonte Bürkl. Auch Spekulanten müsse wirksam ein Riegel vorgeschoben werden, zudem müsse die Politik zur Konsolidierung der Banken und einem möglichen Schuldenschnitts Griechenland geschlossen Stellung nehmen.
Wegen der anhaltenden Diskussionen war die Konjunkturerwartung seit der Jahresmitte fast überall massiv eingebrochen. Nur in Polen verbesserte sich die Einschätzung der Bürger leicht. In Griechenland erreichte der Index einen negativen Rekordwert. Dort rechnen die Bürger auch am stärksten mit sinkenden Einkommen, gefolgt von den Franzosen.
Steigende oder drohende Steuern und Abgaben sowie das verlangsamte Wirtschaftswachstum lassen viele Europäer beim Griff zum Portemonnaie zögern. Vor allem Portugiesen, Briten und Rumänen verschieben teurere Anschaffungen. Am grössten ist die Shoppinglust noch in Deutschland und Österreich - sowie in Bulgarien, wo die Menschen die Lage generell überraschend positiv beurteilten./eri/DP/bgf

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