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ECONOMICS/DE/Weber: Stärkung der heimischen Nachfrage nicht notwendig

Dieser Inhalt wurde am 22. März 2010 - 14:20 publiziert

KOPENHAGEN (awp international) - Eine aktive Politik zur Stützung der deutschen Binnennachfrage ist nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Axel Weber nicht notwendig. Zwar sei es richtig, dass die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahren vor allem von dem starken Welthandel profitiert habe, sagte Weber am Montag in Kopenhagen. Man wäre jedoch "schlecht beraten", aus diesen Erfahrungen die Notwendigkeit einer aktiven Nachfragepolitik abzuleiten, etwa über höhere Tariflöhne. Ein solches Vorgehen hatte unlängst Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde gefordert, um Ungleichgewichte im innereuropäischen Handel zu nivellieren.
Darüber hinaus widersprach Weber der Vermutung, Deutschlands Inlandsnachfrage sei per se schwach. Vielmehr habe auch Deutschland die weltweite Nachfrage auf dem Höhepunkt der Finanzkrise gestützt. Der Bundesbank-Chef nannte insbesondere den robusten privaten Konsum und die Konjunkturpakete der Regierung. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass Deutschland das Wachstumsprofil des vergangenen Aufschwungs einfach fortführen könnte. Deutsche Unternehmen müssten sich künftig stärker auf die inländische Nachfrage konzentrieren. Politisches Eingreifen sei dabei aber nur insoweit notwendig und Hilfreich, als es um das Setzen von Rahmenbedingungen gehe.
Mit Blick auf vorhandene Wettbewerbsunterschiede im Euroraum forderte Weber einen Aufholprozess von Staaten mit preislichen Wettbewerbsnachteilen. "Während eine kleine Gruppe von Ländern, angeführt von Deutschland, Fortschritte im Preiswettbewerb gemacht hat, hat eine grössere Gruppe Verluste hinnehmen müssen, unter anderem Griechenland, Italien, Spanien und Portugal." Eine der grössten Herausforderungen für den Euroraum sei es, die zugrunde liegenden Strukturprobleme zu korrigieren. Beispielhaft nannte Weber Produktivitätsfortschritte und flexiblere Arbeitsmärkte./bf/jha/

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