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ECONOMICS/DE: Ökonomen erwarten Job-Boom bei Älteren

Dieser Inhalt wurde am 17. November 2010 - 06:38 publiziert

BERLIN (awp international) - Arbeitsmarktforscher rechnen für die kommenden Jahre mit deutlich grösseren Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer. Ausreichende Arbeitsmöglichkeiten für Ältere sind eine Voraussetzung für die beschlossene Einführung der Rente mit 67 im Jahr 2012. Das Bundeskabinett wird dazu an diesem Mittwoch den ersten Bericht über die Beschäftigungssituation Älterer verabschieden.
Der Arbeitsmarktexperte Martin Dietz vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg sagte der "Financial Times Deutschland" (Mittwoch), er halte bei den über 60- Jährigen langfristig eine Beschäftigungsquote bis 50 Prozent für möglich. Auch Oliver Stettes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet einen massiven Zuwachs. Bei älteren Arbeitnehmern würden sich die Beschäftigungsquoten künftig dem Durchschnitt aller Altersgruppen annähern, sagte er der Zeitung.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung sieht die Voraussetzung für die Rente mit 67 erfüllt. Sie verweist auf die Verdopplung der Beschäftigungsquote der 60- bis unter 65-Jährigen innerhalb von zehn Jahren auf zuletzt 38 Prozent.
Als Gründe für die besseren Jobchancen für Ältere nennen die Ökonomen den demografiebedingten Mangel an jungen Fachkräften und einen Kurswechsel der Politik bei Anreizen zur Frühverrentung. Der Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Institut zur Zukunft der Arbeit, Hilmar Schneider, sagte: "Der deutliche Anstieg der Beschäftigung seit 2005 zeigt, dass die Schwierigkeiten Älterer auf dem Arbeitsmarkt weniger biologische Ursachen als vielmehr etwas mit institutionellen Fehlanreizen zu tun haben." Bis 2005 habe der Sozialstaat den Betrieben dabei geholfen, "älteren Arbeitnehmern den Kündigungsschutz abzukaufen".
Kritiker der Rente mit 67 argumentieren, dass eine Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht zu verantworten sei, solange ältere Arbeitnehmer schlecht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Die SPD hält das erst für vertretbar, wenn die Hälfte der Arbeitnehmer zwischen 64 und 64 Jahren einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht./vs/and/DP/nmu

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