ECONOMICS/DE: Industrie startet stark ins Schlussquartal (AF)
BERLIN (awp international) - Die deutsche Industrie ist mit einem Produktionsschub stark ins Schlussquartal gestartet. Im Oktober legte die Gesamtproduktion um 2,9 Prozent zum Vormonat zu, wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Von dpa-AFX befragten Volkswirte hatten mit einem wesentlich schwächeren Zuwachs um 0,9 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Rückgang im Vormonat mit 1,0 Prozent um 0,2 Punkte stärker als bislang ausgewiesen. Im Jahresvergleich ergibt sich für Oktober ein Produktionsplus von bereinigt 11,7 Prozent.
Ökonomen werteten die Zahlen sehr positiv, nicht nur mit Blick auf das laufend Jahr. Die Commerzbank räumte angesichts der Zahlen ein, dass ihre eigene Prognose für das gesamtwirtschaftliche Wachstum im kommenden Jahr von 2,6 Prozent möglicherweise zu gering ausfällt. Zwar überzeichne der starke Produktionszuwachs im Oktober den Trend. "Allerdings scheint die Wirtschaft im vierten Quartal erneut kräftig gewachsen zu sein." Dies helle auch die Aussichten für das Gesamtjahr 2011 auf.
INDUSTRIEPRODUKTION LEGT STARK ZU
Getragen wurde die robuste Entwicklung im Oktober vor allem vom Industriesektor. Hier stieg die Produktion besonders kräftig um 3,2 Prozent. Aber auch das Baugewerbe konnte seinen Ausstoss um 1,3 Prozent erhöhen. Lediglich die Produktion des Energiesektors ging leicht um 0,3 Prozent zurück. "Die Entwicklung der Produktion bleibt aufwärts gerichtet", kommentierte das Ministerium die Daten.
Im Industriesektor legte die Produktion in allen Bereichen zu. Besonders stark war das Plus mit 4,6 Prozent bei den wichtigen Investitionsgütern. Die Hersteller von Vorleistungsgütern erhöhten ihre Produktion ebenfalls deutlich um 2,9 Prozent, während die Konsumgüterproduktion mit 0,8 Prozent schwächer zulegte.
ZWEIMONATSVERGLEICH
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (September/Oktober gegenüber Juli/August) stieg die Produktion um 1,1 Prozent. Auch in dieser Abgrenzung legte die Industrieproduktion besonders stark zu. Auf Jahressicht ergibt sich im Zweimonatsvergleich ein deutlicher Zuwachs um 9,6 Prozent.
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