ECONOMICS/DE: Erholung der Industrie fällt schwächer als erwartet aus
BERLIN (awp international) - Die deutsche Industrie hat sich im November nicht so stark von ihrem Vormonatsrückschlag erholt wie erwartet. Die Gesamtproduktion sei auf Monatssicht preis- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent gestiegen, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten indes mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet. Der deutliche Rückgang im Vormonat wurde allerdings leicht nach oben revidiert. Demnach sank die Produktion im Oktober um 1,7 statt um 1,8 Prozent. Im Jahresvergleich ergab sich im November ein bereinigter Produktionsrückgang um 8,0 Prozent, nach minus 12,3 Prozent im Vormonat.
Die Erholung der Produktion setzt sich nach Einschätzung des Ministeriums trotz des Rückschlags im Vormonat in der Tendenz weiter fort. Die Aufwärtsdynamik dürfte sich aber angesichts der derzeit verhaltenen Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie abschwächen. Hierzu trage bei, dass sich die Produktionsimpulse des Fahrzeugbaus umkehrten.
Sowohl das Bauhauptgewerbe als auch die Industrie verzeichneten im November Produktionszuwächse. Innerhalb der Industrie erhöhte sich die Investitionsgüterproduktion mit plus 0,3 Prozent am schwächsten. Die Produktion von Konsumgütern kletterte indes besonders stark um 1,7 Prozent, während bei den Vorleistungsgütern ein Plus von 1,1 Prozent zu Buche schlug. Im Energiesektor sank die Produktion unterdessen um 2,0 Prozent.
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (Oktober/November gegenüber August/September) stieg die Gesamtproduktion um 0,1 Prozent. Auf Jahressicht ging die Produktion im Zweimonatsvergleich trotz Basiseffekten hingegen erneut deutlich um 10,2 Prozent zurück.
/jha/js
Die Entwicklung im Überblick
Gesamtproduktion
November Prognose Vormonat
Monatsvergleich +0,7 +1,1 -1,7r
Jahresvergleich -8,0 -7,6 -12,3r
(r=revidiert; in Prozent)