Dyckerhoff stagniert auf Krisenniveau (AF)
WIESBADEN (awp international) - Der Baustoff-Spezialist Dyckerhoff hat weiter mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. In den ersten neun Monaten 2010 stieg der Gesamtumsatz nach dem Einbruch im Vorjahreszeitraum nur leicht um 7 Millionen auf 1,07 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank das Ergebnis vor Steuern im Jahresvergleich von Januar bis September um 71 Millionen auf 57 Millionen Euro. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn auf 50 Millionen Euro (Vorjahr: 96 Mio. Euro).
Im Gesamtjahr erwartet der Vorstandsvorsitzende des Wiesbadener Dyckerhoff AG, Wolfgang Bauer, einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 1,4 Milliarden Euro. Im Krisenjahr 2009 war der Umsatz der Gruppe um 600 Millionen Euro gesunken.
Eine Sprecherin des Unternehmens nannte als Gründe für die schwache Entwicklung etwa Preisrückgänge. "Während der Absatz in einem Grossteil der Dyckerhoff Märkte stieg, gaben die Preise in nahezu allen Regionen nach", berichtete der Baustoff-Spezialist. Im Vorjahr hatten zudem noch Einmaleffekte wie eine aufgelöste Rückstellung für ein Kartellverfahren in Höhe von 37 Millionen Euro positiv auf das Ergebnis gewirkt.
Mehr als die Hälfte des Ertrags erwirtschaftete Dyckerhoff in Westeuropa (549 Millionen Euro), etwa ein Drittel in Osteuropa (375 Millionen Euro) und den Rest in den USA (143 Millionen Euro). In Amerika sank der Umsatz gegenüber den ersten neun Monaten 2009 um neun Prozent, sonst stieg er um zwei bis drei Prozent.
Die Märkte etwa für Zement und Beton entwickelten sich regional unterschiedlich. In Deutschland, Luxemburg, Polen verzeichnete die Bauwirtschaft Zuwächse. In den Niederlanden, der Tschechischen Republik und der Ukraine gingen die Bauinvestitionen hingegen zurück./kre/DP/wiz