Dufry H1: Reingewinn für Aktionäre gesteigert - Guter Start in H2 (Zus)
Basel (awp) - Der Reisedetailhändler Dufry hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011 nicht nur den starken Franken zu spüren bekommen. Auch die politischen Unruhen in Nordafrika sowie die Situation durch die Insolvenz der Fluggesellschaft Mexicana in Mexiko hätten sich noch nicht normalisiert.
Ohne diese externen Effekte kann das Unternehmen aber auf ein starkes organisches Wachstum zurückblicken. Auch der Start in die zweite Jahreshälfte sei vielversprechend, sagte der CEO am Donnerstag. Zudem habe Dufry einige interessante Konzessionen gewinnen können, was einen deutlichen Schritt nach vorne bedeute.
UMSATZ FÄLLT - GEWINN HÖHER
Der Umsatz fiel um knapp 7% auf 1'181,3 Mio CHF. Der Bruttogewinn ging um gut 5% auf 684,7 Mio CHF und das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA um knapp 4% auf 148,3 Mio CHF zurück, teilte das Unternehmen mit. Die EBITDA-Marge lag bei 12,6 (12,2)%.
Der EBIT stieg leicht um 0,6% auf 84,7 Mio CHF. Unter dem Strich verbuchte Dufry einen den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 46,2 Mio, ein Plus von rund 14%. Vor Minderheiten lag der Reingewinn bei 57,1 Mio nach zuvor 60,7 Mio.
Der Währungseinfluss wirkte sich mit minus 17% deutlich negativ auf den Umsatz aus. Ohne externe Effekte sei im ersten Halbjahr ein organisches Wachstum von 10,5% erreicht worden. Damit habe Dufry die solide operative und finanzielle Performance beibehalten, heisst es.
NEUE KONZESSIONEN - SÜDAMERIKA TOP
In zahlreichen Regionen seien neue Shops eröffnet worden und Dufry habe neue Konzessionen gewonnen. In China wurde eine Konzession über fünf Jahre in Chengdu in der Provinz Sichuan unterzeichnet. Die Geschäftstätigkeit soll im Februar 2012 mit der Eröffnung eines neuen Terminals beginnen. In Nordamerika wurde die Konzession für das internationale Terminal 5 in Chicago gewonnen. Auch sei San Diego zum Portfolio hinzugekommen. In Afrika sei mit neuen Konzessionen die Eröffnung zehn neuer Shops geplant.
Mit Blick auf die finanzielle Entwicklung in den Regionen wiesen zu konstanten Wechselkursen alle Regionen bis auf Afrika ein Wachstum aus. Umgerechnet in Schweizer Franken konnte nur die Region Südamerika ein Plus von knapp 6% erzielen. Mittelamerika und die Karibik gaben um knapp 14% nach, Eurasien fiel um 16% zurück, Nordamerika gab um 9%, Afrika um 26% und Europa leicht um 1% nach.
Die Entwicklung in Afrika sei mit den politischen Unruhen aber dennoch beachtlich. Im zweiten Quartal hätten die Verkäufe in Ägypten bereits eine wichtige Erholung gezeigt, während der Fortschritt in Tunesien eher moderat verlaufe.
Die erneut aussergewöhnliche Entwicklung in Südamerika sei dem zweistelligen Passagierwachstum und aggressiven Marketingmassnahmen zu verdanken. In Europa hätten insbesondere Frankreich, Italien, Spanien und die Schweiz ein solides Wachstum gezeigt. Die Tätigkeiten in Russland hätten sich robust erholt.
START IN H2 POSITIV - ÜBERNAHMEZIELE
Der Start in die zweite Jahreshälfte ist Diaz zufolge geglückt. Der Juli und auch bisher der August zeigten eine starke Entwicklung, so der CEO. Zudem dürften die Schwellenländer ihr Wachstum in der zweiten Jahreshälfte beibehalten. Für die Regionen Afrika und Mexiko erwartet Dufry weitere Verbesserungen. Derweil halte man unverändert Ausschau nach möglichen Zukäufen, besonders in Eurasien und Südamerika. "Wir stehen in Verhandlungen mit 4 kleineren Übernahmezielen", so Diaz weiter.
Für die weitere Marktentwicklung wird kurzfristig eine hohe Volatilität erwartet, was bislang aber ohne grosse Auswirkungen auf das Geschäft von Dufry geblieben sei. Es gebe keine Anzeichen für ein grundlegend anderes Verhalten der Konsumenten. Der Fokus liege weiterhin auf der Profitabilität und der Cash-Generierung, heisst es. Es wird unverändert ein organisches Wachstum von rund 8% für 2011 angestrebt.
Die Aktie legte nach einem verhaltenen Start bis zum Nachmittag um rund 5% zu.
dm/dl