Ausländerstimmrecht, das grosse Dilemma der direkten Demokratie
Wie demokratisch ist die Schweiz, wenn sie 1,7 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, also fast 25% der ständigen Wohnbevölkerung, vom Stimm- und Wahlrecht ausschliesst? Dies die Frage, die eine Politiker-Runde an den 8. Aarauer Demokratietagen zum Thema "Politische Rechte für Ausländerinnen und Ausländer?" diskutierte.
- Español El gran dilema de la democracia directa
- 中文 让外国人参政 直接民主的两难命题
- عربي حقّ الأجانب في التصويت.. مُعضلة الديمقراطية المُباشرة
- Français Le droit de vote des étrangers, dilemme de la démocratie directe
- English The big dilemma: giving voting rights to foreigners
- Italiano Il grande dilemma della democrazia diretta
Die besten neun Zitate an der Podiumsdiskussion in AarauExterner Link:
"Die Auslandschweizer sind Citoyens zweier Staaten, sie zeigen, dass politisches Engagement in zwei Gesellschaften möglich ist."
Walter Leimgruber, Professor Universität Basel und Präsident der Eidgenössischen Migrationskommission
End of insertion"Ich bin persönlich beleidigt, wenn meine Schulkollegen und Leute, mit denen ich Fussball gespielt habe oder ein Bier trinken gehe, nicht mitbestimmen können."
Cédric Wermuth, Nationalrat Sozialdemokratische Partei (SP), Aargau
End of insertionDass ich Ausländer war, war in meinem politischen Handeln als Gemeinderat von Trogen im Kanton Appenzell Ausserrhoden nie ein Thema."
Jens Weber, US-Schweizerischer Doppelbürger, heute Kantonsrat Appenzell Ausserrhoden.
End of insertion"Es war einer der besten Tage in meinem Leben, als ich in Trogen hinging und sagen konnte, 'so, jetzt kann ich mitmachen!'."
Jens Weber, US-Schweizerischer Doppelbürger, heute Kantonsrat Appenzell Ausserrhoden.
End of insertion"Aufgrund des Unionsbürgerrechts können Ausländer bei uns mitbestimmen. Das war nie Thema, sondern ist seit 1992 einfach eine Realität."
Robert Hahn, CDU-Verwaltungsbürgermeister von Reutlingen, der deutschen Partnerstadt von Aarau.
End of insertion"Ich habe nichts gegen Ausländer. In Südafrika habe ich ein Patenkind, das ich finanziell unterstütze. Aber die Schweizer Stimmbürgerschaft darf nicht gratis sein, es gibt sie nur durch die Einbürgerung.
Thomas Burgherr, Nationalrat Schweizerische Volkspartei (SVP), Aargau
End of insertion"Das fehlende Ausländerstimmrecht ist eines der kniffligsten Dilemmas der direkten Demokratie. Es brauchte die Mehrheit von Volk und Kantonen, um das Frauenstimmrecht einzuführen."
Andreas Auer, ex-Professor für Staatsrecht Universitäten Zürich und Genf
End of insertion"Gemeinden könnten die politischen Rechte für Ausländer aufgrund der Gemeindeautonomie einführen."
Titus Meier, Mitglied Kantonsparlament Aargau, Freisinnig-Demokratische Partei (FDP.Die Liberalen)
End of insertion"Wieso das Stimmrecht auf lokaler Ebene ans Gemeindebürgerrecht knüpfen? Dann müsste man den Auslandschweizern ihr Stimm- und Wahlrecht entziehen, denn sie können unabhängig vom Gemeindebürgerrecht wählen, wo sie sich ins Wahlregister eintragen."
Cédric Wermuth, Nationalrat Sozialdemokratische Partei (SP), Aargau
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