Navigation

Die Schweiz ist keine Insel

Der Terroranschlag verändert die ganze Welt. Keystone

Der schlimmste Terroranschlag der Weltgeschichte fordert Tausende Tote und Verletzte in den USA. Laut Edouard Brunner, alt Staatssekretär, ist die symbolische Tragweite des Anschlags eine düstere Botschaft an die westliche Welt. Inklusive der Schweiz.

Dieser Inhalt wurde am 12. September 2001 publiziert Minuten

Die Identität der Terroristen ist noch nicht bekannt, die symbolische Bedeutung der Anschläge jedoch ist es. Die Weltmacht USA war klar die Zielscheibe. "Amerika musste für seine Grösse büssen, für seine Macht und seine Beteiligung am Weltgeschehen", schätzt Edouard Brunner, ehemaliger Schweizer Botschafter in den USA, die Situation ein.

Liberale Werte im Visier

"Das Attentat wurde vom Hass gegen die amerikanische Grossmacht genährt", unterstreicht seinerseits Ulrich Lehner, Direktor des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik.

Die Schockwelle, die in Echtzeit von Fernsehstationen übertragen um die Welt raste, transportierte gleichzeitig die globale Botschaft der Terroristen. So erklärte der britische Premierminister Tony Blair, die Anschläge hätten "der Demokratie in ihrem innersten Wesen" gegolten. Ulrich Lehner fügt hinzu, dass die liberalen Werte als Ganzes angegriffen wurden - auch im wirtschaftlichen Bereich.

"Man darf der Aufforderung der Terroristen nicht Folge leisten. Aber die Probleme, die diesen Hass schüren, sind real", gibt Edouard Brunner zu Bedenken.

Wie sicher sind wir?

Die Attentate werfen dringende Sicherheitsfragen auf. "Es gibt ein vor und nach dem 11. September 2001. Dieser Tag ist Mass für den Grad der Verletzlichkeit eines jeden Landes", so Brunner, Leiter der Studien-Kommission für strategische Fragen.

Die klassischen Abwehrmittel seien begrenzt, vor allem angesichts solcher Terrorakte. Brunner befürwortet deshalb eine Aufstockung der Mittel der Nachrichtendienste. Diese seien zur Zeit ungenügend. "Unsere Dienste müssen auch die Zusammenarbeit mit ausländischen Diensten verstärken", so alt Staatssekretär Edouard Brunner.

Frédéric Burnand

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Diesen Artikel teilen

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?