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Die Post noch zu wenig rentabel

Die Paketpost ist zu einem Verlustgeschäft geworden. Keystone

Die Post hat im zweiten Jahr als selbständiges Unternehmen weniger verdient als im Vorjahr. Insbesondere bei der Paketpost hat das Unternehmen massive Verluste eingefahren. Der Gewinn ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 72 auf 167 Mio. Franken zurück.

Dieser Inhalt wurde am 23. Mai 2000 publiziert Minuten

Die Bereiche Briefpost und Postfinance arbeiteten 1999 Gewinn bringend, wie am Dienstag (23.05.) an der Bilanzmedienkonferenz ausgeführt wurde. Die Briefpost trug 220 Mio. Franken und die Postfinance 128 Mio. Franken zum Gewinn bei.

Dem gegenüber schlossen die Paketpost mit einem Minus von 214 Mio. Franken und die Expresspost mit einem Minus von 7 Mio. Franken ab. Im Gegensatz zur Expresspost werde bei der Paketpost die Ertragslage mittelfristig ungenügend sein. Auch die Briefpost komme zunehmend unter Druck, hiess es.

Weitere Kostensenkungsmassnahmen

Die Unternehmensspitze sprach am Dienstag von "weiteren , tiefgreifenden Massnahmen auf der Kosten- und Ertragsseite". Eine Reduktion der Kosten hiesse gemäss Redetext von Verwaltungsratspräsident Gerhard Fischer, dass die Aufwendungen für das Poststellennetz gesenkt werden müssten.

Mit der Rentabilität der Post ist die Unternehmenspitze überhaupt nicht zufrieden. Die Umsatzrendite lag bei 2,9 Prozent. Damit lag der Wert sogar noch unter dem Vorjahreswert von 4,4 Prozent. Diese Situation wurde am Dienstag als "nach wie vor ungenügend" gewertet.

Trotz der allgemein erwarteten positiven konjunkturellen Entwicklung rechne die Schweizer Post im laufenden Jahr "mit einem Ergebnis, welches voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahr liegt", hiess es. Sowohl bei der Brief- als auch bei der Paketpost zeichneten sich Rückschläge ab.

Auftrag an die Post präzisieren

Bei der Liberalisierung der Postmärkte werde es für die Post zunehmend schwieriger, mit den aktuellen Rahmenbedingungen die Kosten des Service public auf der heutigen Basis zu tragen, wurde Finanzchef Hans-Peter Strodel zitiert.

Der bundesrätliche Auftrag bedinge eine Gratwanderung zwischen Service public und der geforderten Eigenwirtschaftlichkeit. Der Auftrag an die Post müsste aus Sicht der Verantwortlichen klarer definiert werden.

swissinfo und Agenturen

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