Dialog mit Muslimen über innere Sicherheit
Vertreter muslimischer Organisationen und des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) haben bei einem Treffen Fragen der inneren Sicherheit erörtert.
Der begonnene Dialog soll im Rahmen von regelmässigen Zusammenkünften oder aus aktuellem Anlass weitergeführt werden.
Vertreter muslimischer Organisationen haben beim Treffen mit Vertretern des Schweizer Inlandnachrichtendienstes im Bundesamt für Polizei erklärt, sie fühlten sich oft unverstanden und diskriminiert.
Gemäss Fedpol haben die Muslime jegliche Gewalt verurteilt. Sie beklagten sich aber auch über die Vermengung von Islam und Islamismus.
Die innere Sicherheit der Schweiz sei auch ihr Anliegen, hielten die Vertreter von über 30 muslimischen Organisationen aus der ganzen Schweiz fest. Deshalb unterstützten sie die Sicherheits-Bemühungen der Behörden.
Gemeinsame präventive Projekte
Ziel des vom Dienst für Analyse und Prävention durchgeführten Treffens sei es insbesondere gewesen, ein Zeichen zu setzen gegen die zu Unrecht erfolgende Vermengung der islamischen Religion und Kultur mit dem islamischen Extremismus und Terrorismus.
Auch muslimische Organisationen haben das Treffen als positiv bewertet. "Wir schätzten besonders die Offenheit und die partnerschaftliche Ebene, auf denen die Gespräche basierten", sagte der Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS), Hisham Maizar, gegenüber swissinfo.
Der nun in Gang gesetzte Dialog soll im Rahmen von regelmässigen Treffen oder aus aktuellem Anlass weitergeführt werden. Unter anderem wurde auch die Möglichkeit gemeinsamer präventiver Projekte erörtert. Über konkrete Projekte wollten sich jedoch beide Seiten nicht äussern.
Im März hatte sich Justizminister Christoph Blocher mit Vertreterinnen und Vertretern muslimischer Organisationen getroffen. Auch damals wurden Fragen der Sicherheit und Integration besprochen.
swissinfo und Agenturen
Fakten
Im Jahr 2000 lebten knapp 340'000 Muslime in der Schweiz, knapp 5% der Gesamtbevölkerung.
Rund 12% der Muslime sind Schweizer Staatsbürger.
Rund 90% kommen aus dem Balkan und der Türkei.
1990 lag der Anteil von Personen islamischer Konfession an der Schweizer Bevölkerung bei 2,2%.
Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sind Christen. Davon sind 42% Katholiken, 35% Protestanten.

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