DEVISEN/Eurokurs steigt wieder über die Marke von 1,42 US-Dollar
FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch angesichts der leichten Entspannung in der Staatsschuldenkrise der Eurozone wieder über die Marke von 1,42 US-Dollar gestiegen. Bis zum Mittag kletterte der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,4213 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,4130 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,4160 (Montag: 1,4045) Dollar festgesetzt.
Die Lage an den Finanzmärkten habe sich vor dem am Donnerstag stattfindenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone etwas entspannt, sagten Händler. So erwartet Belgien von dem Sondergipfel eine Entscheidung für ein zweites Griechenland-Paket. "Eine Vereinbarung zu einem Hilfsprogramm für Griechenland und die Summe (...) dürften nicht schwierig zu erreichen sein", sagte der belgische Vizepremier und Finanzminister Didier Reynders der Tageszeitung "Le Soir". In der Debatte für das Treffen am Donnerstag gehe es aber noch um die Finanzierung des Plans und die Beteiligung von Banken und Versicherungen.
Die Entscheidungen haben laut Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, nicht nur Folgen für die Zukunftsfähigkeit der Eurozone. "Sie betreffen auch die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und die Genesung des globalen Finanzsystems." Auch das Wohl der deutschen Wirtschaft sei bei einem Scheitern gefährdet. Am Dienstag hatte bereits der Internationale Währungsfonds (IWF) vor Ansteckungsgefahren für die Weltwirtschaft gewarnt. "Gemeinschaftlich und nachhaltig muss reagiert werden, wenn Erfolge erzwungen werden sollen", sagte Hellmeyer. Minimalismus sei gefährlich./jsl/ajx/tw