DEVISEN/Eurokurs erholt sich etwas von Talfahrt - Schuldenkrise belastet weiter
FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Dienstag im Nachmittagshandel etwas von seiner jüngsten Talfahrt erholt. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,4283 US-Dollar. Im Mittagshandel war der Euro noch zeitweise bis auf 1,4151 Dollar gesunken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,4170 (Montag: 1,4415) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7057 (0,6937) Euro.
"Die am Nachmittag veröffentlichten schwachen US-Konjunkturdaten haben Anleger zum Kauf von Euro genutzt", sagte Antje Praefcke Devisenexpertin von der Commerzbank. Die Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte in den USA hatten sich im Juni schwächer entwickelt als erwartet. Nach dem zuletzt starken Kursrückgang seien Gewinnmitnahmen überfällig gewesen. Auch technische Faktoren hätten den Euro gestützt. Noch am Montag hatte der Euro mit starken Kursverlusten auf einen schwachen US-Einkaufsmanagerindex reagiert.
"Generell bleibt das Umfeld für den Euro weiter ungünstig", sagte Praefcke. Die weiter steigenden Risikoaufschläge für italienische und spanische Staatsanleihen belasteten die Gemeinschaftswährung. Am Mittwoch will sich Regierungschef Silvio Berlusconi vor dem italienischen Parlament zu der angespannten Finanzlage in Italien äussern. Beobachter erwarten die Ankündigung von weiteren Reform- und Sparmassnahmen. Die Märkte dürfte dadurch laut Praefcke allerdings wenn überhaupt nur vorübergehend beruhigt werden.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87180 (0,87955) britische Pfund , 109,61 (110,84) japanische Yen und 1,1049 (1,1270) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.637,75 (1.623,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 36.260,00 (35.350,00) Euro./jsl/he