DEVISEN/Euro weiter über 1,39 USD - Warten auf EU-Gipfel - CHF gefragt
FRANKFURT (awp international) - Der Euro hält sich am Mittwoch vor dem EU-Gipfel zur Schuldenkrise im Euroraum weiter über der Marke von 1,39 US-Dollar. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3934 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,3918 (Montag: 1,3856) Dollar festgesetzt.
Alle Augen an den Devisenmärkten sind am heutigen Mittwoch auf den zweiten wichtigen EU-Krisengipfel gerichtet. Nachdem das erste Treffen am vergangenen Wochenende ohne Beschlüsse blieb, werden die Staats- und Regierungschef erklären, wie sie angeschlagene Banken stabilisieren, das hochverschuldete Griechenland refinanzieren und die Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds EFSF erhöhen wollen.
Experten warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen. "Wir glauben, dass die meisten Investoren von dem heutigen EU-Treffen enttäuscht werden dürften und der Euro deutlich fällt", heisst es in einem Devisenbericht der HSH Nordbank vom Mittwoch. Die Skepsis der Analysten beruht vor allem auf den Problemen Italiens.
Gesucht war aufgrund der hohen Unsicherheit vor dem Gipfel der Schweizer Franken. Der Euro gab auf 1,2192 CHF nach 1,2213 CHF am Morgen nach und auch der Dollar verlor mit 0,8746 CHF nach 0,8783 CHF weiter an Boden. Aussagen von SNB-Chef Philipp Hildebrand in einer polnischen Tageszeitung, wonach er von einer weiteren Abschwächung des Frankens ausgehe, hatten kaum Einfluss.
Die ZKB erwartet aus technischer Sicht nach dem Unterschreiten der Marke von 1,22 CHF nun ein weiteres Abbröckeln des Euro bis auf 1,2120 CHF. Dann werde sich entscheiden, ob die psychologische Marke und die aktuelle Untergrenze der SNB von 1,20 CHF auf den Prüfstand komme.
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