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Deutsche Börse nach schwachem ersten Quartal vorsichtig beim Ausblick (AF)

Dieser Inhalt wurde am 11. Mai 2010 - 15:40 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Die Deutsche Börse schlägt nach Einbussen zum Jahresauftakt vorsichtigere Töne für das Gesamtjahr 2010 an. Zwar sieht der Dax-Konzern leichte Erholungstendenzen an den Märkten - doch beim Ausblick für das eigene Geschäft zeigte sich das Management zurückhaltender als zuletzt. Die meisten Analysten äusserten sich insgesamt etwas enttäuscht über die Zahlen und den Ausblick.
Um finanziell flexibler zu werden, will sich die Deutsche Börse AG bei der Hauptversammlung am 27. Mai von ihren Aktionären eine Aufstockung des Kapitalrahmens genehmigen lassen, wie Finanzvorstand Gregor Pottmeyer am Dienstag in einer Telefonkonferenz erläuterte. Grössere Übernahmen seien jedoch nicht vorgesehen. Derzeit besteht die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung von bis zu 26 Millionen Euro oder 13,3 Prozent des Grundkapitals. Diese Quote soll auf 20 Prozent beziehungsweise 39 Millionen Euro angehoben werden.
Der Ausblick auf das Gesamtjahr fiel verhaltener aus: Im Geschäftsbericht Ende März hatte es noch geheissen, die Gruppe Deutsche Börse sehe sich im Falle positiver Rahmenbedingungen gut aufgestellt, um 2010 und 2011 ein Umsatz- und Ertragswachstum im Vergleich zu 2009 zu erreichen. Bei Vorlage der Quartalszahlen am Montagabend nach Börsenschluss schränkte der Frankfurter Marktbetreiber ein: Man sehe sich gut aufgestellt, "um im Prognosezeitraum Umsatzwachstum und, bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen und den im vierten Quartal 2009 gebuchten ISE-Wertminderungsaufwand, Ertragswachstum gegenüber dem Vorjahr zu erreichen". Nach einer Millionenabschreibung auf die US-Optionsbörse ISE war die Deutsche Börse Ende 2009 erstmals in ihrer Geschichte in einem Quartal in die roten Zahlen gerutscht.
In den ersten drei Monaten 2010 musste der Konzern im Jahresvergleich Einbussen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Die Erlöse sanken um vier Prozent auf 519,2 (Vorjahresquartal: 539,8) Millionen Euro. Anfang 2009 war wegen der Unsicherheit an den Märkten rege verkauft und gekauft worden - was dem Konzern beste Zahlen bescherte. Pottmeyer lenkte daher nun den Blick auf den Vergleich zum Jahresende 2009: "Wir konnten im ersten Quartal 2010 einen Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber den Vorquartalen erzielen." Zum Schlussquartal 2009 (505,4 Mio Euro) stiegen die Umsätze um drei Prozent. Dies sei "auf eine teilweise Belebung der Marktaktivität zurückzuführen". Pottmeyer erklärte, die Börse sei "gut positioniert, um von einer weiteren Erholung des Finanzmarktumfeldes zu profitieren".
Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft der Tochter Clearstream, die zum Umsatz hinzukamen, hingegen enttäuschten die Analysten deutlich. Statt der im Schnitt erwarteten 16,4 Millionen Euro im ersten Quartal meldete die Deutsche Börse nur 11,0 Millionen Euro, nach 31,9 Millionen im Vorjahr. Die aktuelle Zahl liege "am unteren Ende von dem, was wir in den kommenden Quartalen zu sehen erwarten", hiess es seitens des Marktbetreibers. Allerdings hinge diese Entwicklung vom Zinsumfeld ab. "Eine leichte Erholung war hier in den letzten Wochen allerdings bereits spürbar."
   Unter dem Strich verbuchte der Dax-Konzern im ersten Vierteljahr einen Gewinn von 156,9 (205,9) Millionen Euro. Die Zahlen blieben hinter den Erwartungen von Analysten zurück und die Aktie der Deutschen Börse sank bis zum Nachmittag im schwachen Gesamtmarkt um überdurchschnittliche 2,61 Prozent auf 54,11 Euro. Nach einem schwierigen Jahr 2009 hatte das Management den Markt bereits auf weiterhin schwierige Zeiten eingestimmt. Die Deutsche Börse hat mit der Zurückhaltung vieler Anleger und starkem Wettbewerb zu kämpfen./ck/ben/edh

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