Deutsche Bank will ABN-Zukauf in dieser Woche festzurren
FRANKFURT (awp international) - Die endgültige Übernahme von Teilen der verstaatlichten ABN Amro ist für die Deutsche Bank nur noch eine Frage von Tagen. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieses Geschäft abschliessen können", sagte der zuständige Deutsche-Bank-Vorstand Michael Cohrs am Dienstag vor Analysten in Frankfurt. Mit der Vertragsunterzeichnung rechne er noch in dieser Woche. Im Wesentlichen hat es der heimische Branchenprimus auf die Mittelstandsbank Hollandsche Bank-Unie (HBU) abgesehen, um damit einen starken Auftritt im niederländischen Firmenkundengeschäft zu bekommen.
Für die Frankfurter ist es schon der zweite Anlauf. Den ersten Kaufvertrag hatte die Gegenseite nach monatelangen Nachverhandlungen letztlich platzen lassen. Der niederländische Staat wollte lieber ein starkes nationales Institut schmieden. Auf Druck der EU, die die Staatshilfen für ABN und deren Schwesterbank Fortis genehmigen muss, hatte sich die Regierung in Den Haag aber an den Verhandlungstisch mit der Deutschen Bank zurückbegeben. Bis dato existiert jedoch nur eine Absichtserklärung für den Verkauf.
Die Deutsche Bank zahlt 700 Millionen Euro für die ABN-Teile. Sollte der Verkauf doch noch platzen, bekommt die Deutsche Bank als Entschädigung 35 Millionen Euro. Ihr Vormarsch im Nachbarland wäre allerdings deutlich verlangsamt. Die 1.400 Mitarbeiter der Hollandsche Bank-Unie betreuen 35.000 Kunden, vor allem aus dem Mittelstand.
das/gr