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Definitive Nachlass-Stundung

Nun sind vier von sechs maroden SAirGroup-Gesellschaften definitiv in Nachlass-Stundung. Keystone

Das Bezirksgericht Bülach hat auch für die Swissair und die Flightlease die definitive Nachlass-Stundung für sechs Monate gutgeheissen.

Dieser Inhalt wurde am 04. Dezember 2001 publiziert

Damit wird der Gläubiger-Schutz bis zum 5. Juni 2002 ausgedehnt. Als definitiver Sachwalter in beiden Fällen wurde Karl Wüthrich bestimmt. Wüthrich, bisher provisorisch im Amt, muss nun bis 29. Mai 2002 den Nachlass-Bericht abgeliefert haben.

Die Nachlass-Dividende beträgt bei der Swissair Schweizerische Luftverkehr AG 6 Prozent für Gläubiger dritter Klasse, bei der Flightlease 11,8%. Wüthrich unterstrich, dass man nur dank der 1,45 Mrd. Franken des Bundes über die Nachlass-Stundung für die Swissair verhandeln könne.

Der SAirGroup, Dachgesellschaft der Swissair-Gruppe, und der Subholding SAirLines, war bereits am Montag eine definitive Nachlass-Stundung gewährt worden. Auch hier wird Karl Wüthrich definitiv als Sachwalter tätig sein. Die Termine, die er einhalten muss, sind dieselben wie bei der Swissair und der Flightlease.

Ohne Nachlass-Stundung: Gefahr für Phoenix

Richter Stephan Blättler zeigte sich am Dienstag überzeugt, dass Hoffnung auf einen Nachlass-Vertrag bestehe. Karl Wüthrich hatte im Antrag begründet, dass ohne die definitive Nachlass-Stundung für die Fluggesellschaft Swissair - also im Falle eines Konkurses - auch das Projekt Phoenix gefährdet sei. Die Zahl der Arbeitslosen wäre höher und die Dividende für die Gläubiger niedriger.

Wüthrich weist für die Swissair Aktiven von 416 Mio. Franken aus. Dem stehen Schulden von 4,4 Mrd. Franken gegenüber. Mit den Aktiven sind gemäss Wüthrich die privilegierten Forderungen von Angestellten in Höhe von 130 Mio. Franken gedeckt. 283 Mio. Franken bleiben für die nicht privilegierten Forderungen, was einer Nachlassdividende von 6% entspricht.

Bei einem Konkurs wären nicht einmal die Forderungen der Angestellten gedeckt. Wegen der höheren Arbeitslosenzahl stiegen die privilegierten Forderungen auf 650 Mio. Franken und die Aktiven sänken auf 283 Mio. Franken. Die Konkurs-Dividende würde 0% betragen.

Auch Flightlease erhält Verschnaufpause

Ebenfalls am Dienstag wurde die Nachlass-Stundung für die Flightlease AG beschlossen. Hier bezifferte Richter Blättler die freien verwertbaren Aktiven auf rund 150 Mio. Franken.

Davon würden nach Abzug der geschätzten privilegierten Forderungen und Liquidationskosten noch rund 143 Mio. Franken übrigbleiben. Dem stünden ungesicherte, nicht privilegierte Forderungen von 1,23 Mrd. Franken gegenüber. Dies ergibt laut Blättler eine Nachlassdividende von 11,8 Prozent.

Zu den sehr komplexen Finanzierungs-Strukturen der Flightlease AG sagte Blättler: "Ich würde mich selber loben, wenn ich sagen würde, ich hätte alles verstanden". Es gehe aber im wesentlichen darum, ein realistisches Bild der Vermögenslage und der Schulden von Flightlease zu zeichnen, und dies sei gelungen.

Damit befinden sich nun vier von sechs maroden SAirGroup-Gesellschaften definitiv in Nachlass-Stundung. Noch ausstehend sind die Entscheide des Richters über die Nachlass-Stundung von Swisscargo und Cargologic.

swissinfo und Agenturen

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