Curling: Swiss League A - Hauptprobe und Abschiedstour
Am Wochenende starten Curler (in Zug) und Curlerinnen (in Wetzikon) zur Swiss League A. Letzter Formtest vor EM und Olympischen Spielen.
Während Olympiasieger Patrick Hürlimann seine Abschieds-Tour fortsetzt, bereiten sich die Crews von Andreas Schwaller und Luzia Ebnöther auf die Europa-Meisterschaften (EM) und die Olympischen Spiele vor.
Für die Männer von Biel-Touring und die Frauen von Bern AAM (Skip Luzia Ebnöther) beginnt spätestens dieses Wochenende der Countdown für Salt Lake City. Der SM-Start ist für beide Teams ein letzter Formtest vor den nur eine Woche später beginnenden Europa-Meisterschaften in Vierumäki (Fi).
Die EM ihrerseits stellen die letzte interne Olympia-Selektionshürde dar: Von den Männern wird in Finnland Platz 7 unter 10 Teams verlangt, von den Frauen Platz 6 unter 8 Teams.
Bieler Team nun doch kompakt
Damit im Hinblick auf die Olympischen Spiele alle fünf Biel-Touring-Spieler genug Praxis erhalten würden, war vorgesehen, dass der frühere Weltmeister-Skip Markus Eggler die Swiss League als Skip von Basel Regio bestreiten sollte.
Doch während ihrem jüngsten Kanada-Aufenthalt, bei dem sie einen ersten und einen zweiten Turnierplatz belegten und insgesamt 13 von 16 Partien gegen starke kanadische Konkurrenz gewannen, haben sich die Bieler - wohl zurecht - anders entschieden:
Die Crew bleibt auch in der nationalen Liga beisammen. Eggler hat sich auf der für ihn ungewohnten Position als Nummer 2 hervorragend integriert, und die Brüder Christof und Andreas Schwaller bilden ein hochwertiges "Back-End". Marco Ramstein und Damian Grichting lösen sich auf der Lead-Position ab.
Besondere Wochen für Hürlimann
Die Bieler als Zweite der WM in Lausanne sind in der nationalen Konkurrenz diesmal wieder "nur" erste Herausforderer: Als Titelverteidiger starten die Olympiasieger von Lausanne-Olympique, welche die letzte SM-Finalrunde in Bern mit der beeindruckenden Bilanz von 9:0 Siegen absolvierten.
Für die Skip-Persönlichkeit Patrick Hürlimann folgen nun besondere Wochen. Der Zuger bestreitet seine letzten Schweizer Meisterschaften und wird seine Karriere im April an den Weltmeisterschaften in Bismarck (USA) beschliessen - vier Jahre nach dem unvergesslichen Triumph in Nagano.
Nach einem längeren USA-Aufenthalt gibt André Flotron das Comeback in der Schweizer Meisterschaft: Der Winterthurer ersetzt Christof Schwaller als Skip von St. Moritz. Flotron hatte 1995 in Grindelwald EM-Silber gewonnen und scheiterte mit dieser Vorgabe in der Olympia-Qualifikation gegenüber Patrick Hürlimann nur hauchdünn.
Aufgelöst hat sich das Team von Basel White Star, SM- Zweiter 1999. Skip Bernhard Werthemann übernahm ein Team der Grasshoppers, schaffte aber den Aufstieg aus der Swiss League B nicht.
Raphael Brütsch, die Nummer 3 von White Star, führt neu das Burgdorfer Team, mit dem er schon einige gute Resultate erzielt hat. Besonders gespannt sein darf man auf das Abschneiden der Curler von St. Galler Bär (Ralph Stöckli), der Dominatoren der Turniersaison, sowie der aufgestiegenen jungen Equipe aus Neuenburg (Patrick Vuille/Junioren-WM-Zweiter 2000).
Frauen aus Bern und Zug
Bei den Frauen werden ohne Zweifel Ebnöthers Team und die Titel-Verteidigerinnen aus Zug (Manuela Kormann) vorne mitspielen. Sich dabei einmischen dürfte auch das Team von Solothurn-Wengi mit Skip Nadja Heuer - trotz des enttäuschenden Abschneidens an der letzten WM mit lauter Niederlagen.
Einiges zuzutrauen ist auch dem Oltner Team um Gisela Ruppeiner. Sie zählten als Vierte zu den Überraschungen der letzten Saison.
In der Swiss League spielen an drei Wochenenden alle Teams je einmal gegeneinander. Je die besten acht qualifizieren sich für die Finalrunde vom 9. bis 16. März in Arlesheim.
Swissinfo und Peter Lerch (sda/si)

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