CSFB erneut in negativen Schlagzeilen
Die Credit Suisse First Boston (CSFB) wird beschuldigt, während eines Übernahmekampfes in Neuseeland die dortigen Regeln des Aktienmarktes verletzt zu haben. Dieser Vorwurf ist die jüngste Episode in einer Reihe von ähnlichen Skandalen, in welche CSFB jüngst in Indien, Japan und den USA verwickelt wurde.
Die Börsenaufsicht von Neuseeland (NZSE) wirft der CSFB vor, im Namen der australischen Brauerei Lion Nathan Aktien der in Neuseeland beheimateten Weinfirma Montana gekauft zu haben. Die CSFB habe damit eine Sperrfrist für den Aktienhandel nicht eingehalten. Der Brauerei sei es zu jenem Zeitpunkt nämlich untersagt gewesen, ihren Anteile an Montana aufzustocken. Dies berichtet die Financial Times in ihrer Ausgabe vom Mittwoch (06.06.).
CSFB: Transaktion erfolgte erst nach Aufhebung der Restriktionen
Die zur Credit Suisse Group gehörende CSFB machte zu ihrer Verteidigung geltend, dass die Transaktionen erst stattgefunden hätten, als die Sperrfrist gegen Lion Nathan aufgehoben waren. Die NZSE akzeptierte diesen Rechtfertigungs-Versuch nicht.
Laut Gesetz könnte Lion Nathan nun gezwungen werden, alle Anteile - oder zumindest einen Teil davon - aufzugeben. Damit würde der Weg für das Angebot des britischen Getränke-Giganten Allied Domecq geebnet.
Bei der Credit Suisse Group in Zürich versteht man die Welt nicht mehr. Wie Pressesprecher Paul Rimmer auf Anfrage von swissinfo bekannt gab, habe sich die CSFB in Neuseeland keinerlei Unrechts schuldig gemacht, sondern vielmehr nach den üblichen Markt-Gewohnheiten gehandelt.
Serie von Skandalen
Die Montana-Verfügung ist der jüngste Angriff auf die CSFB, deren Glaubwürdigkeit im asiatisch-pazifischen sowie US-amerikanischen Raum in den vergangenen Monaten infolge einer Serie von Skandalen stark gelitten hat.
In Indien wird die CSFB beschuldigt, Aktienkurse manipuliert zu haben. Im vergangenen März folgte ein Urteil in Japan, wo die CSFB als schuldig befunden wurde, Informationen unrechtmässig vertuscht zu haben. In den USA steht die CSFB wegen Verstössen gegen das Kartell-Gesetz unter Anklage.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!