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CS-Immobilienstudie: Wohnungsmarkt stabil, Büroflächen unter Druck

Dieser Inhalt wurde am 09. März 2010 - 17:20 publiziert

Zürich (awp/sda) - Auch 2010 wird die Schweiz kaum einen Immobilien-Crash erleben. Während die Wohnungssuchenden den Markt für Wohnimmobilien relativ stabil halten werden, treffen die Folgen der Rezession den Büroflächenmarkt, wie eine Studie der Credit Suisse aufzeigt.
Dem nachfrageverwöhnten Wohnungsmarkt stehe aber trotz insgesamt stabiler Aussichten eine Bewährungsprobe bevor: Diese komme laut der am Dienstag veröffentlichten Studie in Form höherer Arbeitslosigkeit, stagnierender Löhne und einer um rund einen Drittel nachlassenden Zuwanderung daher.
Per Saldo würden dieses Jahr aber immer noch 50'000 Menschen in die Schweiz ziehen, sagte CS-Ökonom Thomas Rieder vor den Medien. Davon profitierten in erster Linie die Zentren, steuergünstige Gemeinden sowie die Tourismusregionen. Die Zuwanderung könne aber nicht mehr wie bisher die hohe Bautätigkeit absorbieren.
Die Folge sei eine leichte Erhöhung der Leerstandsquote. Auf die Stütze Zuwanderung wird sich der Wohnungsmarkt nicht mehr wie gewohnt verlassen können: "Die heutige Zuwanderung ist eine Ausnahmeerscheinung, die sich in dieser Dynamik nicht wiederholen wird", ergänzte CS-Immobilienspezialist Fredy Hasenmaile.
Neben der Zuwanderung prägt die Hypothekarzinsentwicklung den Markt, wo das Tiefzinsniveau Wohneigentum sehr günstig macht. Besitzer von Eigentumswohnungen wenden im Durchschnitt 18 Prozent des Einkommens für ihr Heim auf, bei Einfamilienhäusern sind es nach Berechnung der CS-Ökonomen 24 Prozent: Eigentum sei schweizweit also immer noch tragbar, so die Studienautoren.
Am stärksten dürften im ganzen Wohnungsmarkt die Einfamilienhäuser und Neubaumieten unter Druck geraten. Der Anteil der Einfamilienhäuser an den Leerständen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, die Baubewilligungen gingen um rund einen Drittel zurück, während die Preise auf breiter Front bröckeln.
Für die CS-Ökonomen ist klar: Wohnen im eigenen Häuschen ist für viele zu teuer und kommt langsam aus der Mode, zumal rund die Hälfte der Objekte vor 1970 errichtet worden sind. Gerade in Randgebieten würden die zumeist älteren Besitzer Mühe bekommen, ihre zu grossen und schlecht erschlossenen Häuser zu veräussern.
"Irgendwann sitzen die Leute in peripherer Lage auf zuviel Fläche", sagte CS-Chefökonom Martin Neff. Dabei seien sich viele Eigentümer noch nicht bewusst, dass ihre Objekte ein Verlust-Risiko bergen: Mit einem Drittel Abschreibung sei schnell einmal zu rechnen, warnte Neff.
Bei den Büroflächen herrscht laut der Studie klar ein Überangebot mit allmählich sinkenden Mieten. Bis 2012, so sagen die Experten voraus, werde der Konkurrenzkampf der Anbieter hart bleiben. Gleichzeitig belastet die Arbeitslosigkeit die Büroberufe, wenn auch auf tieferem Niveau als bis vor kurzem angenommen.
tp

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