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Crossair prüft Redimensionierung

Crossair steht vor einschneidender Redimensionierung. Keystone / HO / Crossair / Str

Die Crossair prüft eine Redimensionierung, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Zur Diskussion steht der Verkauf von Flugzeugen, die Stilllegung defizitärer Strecken sowie ein Abbau von 200 bis 300 Stellen.

Dieser Inhalt wurde am 23. Oktober 2000 publiziert Minuten

Ein Grund für die Redimensionierungspläne ist die Ablehnung des mit dem Vorstand der Pilotengewerkschaft CCP vereinbarten Gesamtarbeitsvertrags durch die Mehrheit der Piloten am vergangenen Freitag. Als Reaktion auf diese Ablehnung drohte SAir-Konzernchef Bruggisser in einem Interview mit der "SonntagsZeitung" mit Stellenabbau und Streckenstreichungen. Eine Nachbesserung des Gesamtarbeitsvertrages komme nicht in Frage. Die Crossair ertrage keinen weiteren Kostenschub.

Mit der Stilllegung unrentabler Strecken sollen fünf bis zehn Flugzeuge vom Typ Saab 2000 und MD-80 verkauft werden können, teilte die Crossair am Montag (23.10.) in einem Communiqué mit. Auch von den Saab 340 möchte sich die Crossair vorzeitig trennen. Überprüft würden ferner die vorläufige Sistierung des Ersatzes der MD-80-Flotte und die Verschiebung der Embraer-Ablieferungen.

Stellenabbau?

Schliesslich stehe auch die Besatzungsbasis in Lugano zur Debatte. Bis nächstes Frühjahr müssten 200 bis 300 Stellen abgebaut werden, heisst es weiter.

Der definitive Entscheid über die Massnahmen sei in zwei Wochen zu erwarten, sagte André Dosé, Stellvertretender Direktor bei der Crossair. Man wolle Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe erzielen.

Die Pläne seien keine Retourkutsche an die Pilotengewerkschaft. Es gehe einfach ums Überleben der Airline. Das Unternehmen stehe zu den Ergebnissen der GAV-Verhandlungen. Damit sei man aber an den Grenzen der finanziellen Belastbarkeit, sagte Dosé.

Die SAir-Tochter Crossair hatte im ersten Halbjahr 2000 einen Verlust von 6 Mio. Franken eingeflogen. Der von den Piloten mit 62,7 Prozent Nein-Stimmen abgelehnte Gesamtarbeitsvertrag hätte Zusatzkosten von 30 bis 40 Mio. Franken verursacht.

swissinfo und Agenturen

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