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Couchepin appelliert an die Wirtschaft: Investiert in Nigeria

Bundesrat Couchepin erörtert Wirtschaftsfragen mit Präsident Olusegun Obasanjo. Keystone

Bundesrat Pascal Couchepin zieht eine positive Bilanz seines zweitägigen Besuchs in Nigeria. Das Land habe ein "immenses Potenzial", obschon das Wirtschaftswachstum zur Zeit noch von unzähligen Problemen gebremst werde.

Dieser Inhalt wurde am 05. Juni 2001 publiziert

Die Vertreter der Schweizer Wirtschaft, die Bundesrat Couchepin auf seiner Reise nach Nigeria begleiteten, beurteilten die Investitions-Möglichkeiten in nigerianische Projekte eher zurückhaltend.

"Kommt ohne Illusionen, aber kommt!"

Bundesrat Couchepin appellierte trotzdem an die schweizerischen Unternehmen, in Nigeria zu investieren: "Kommt ohne Illusionen nach Nigeria, aber kommt", sagte er zum Abschluss des offiziellen Besuchs einer gemischten Wirtschaftsdelegation in Nigeria.

Bedeutende Rolle des Erdöls

Laut Couchepin verfügt Nigeria über ein enorme Möglichkeiten. Neben seinem Bevölkerungs-Reichtum könne das Land noch weitere Trümpfe ausspielen. Unter den zahlreichen Bodenschätzen sei vor allem der Erdöl-Reichtum hervor zu heben.

Nach dem Ende der Diktatur von General Sani Abacha, der nach Schätzungen von Experten an die "100 Milliarden Franken" veruntreut hat, mache die Demokratisierung des Landes unter der Führung von Präsident Olusegun Obasanjo deutliche Fortschritte, so Couchepin.

Gebremste Direkt-Investitionen

Trotz des hohen Potenzials und der Bodenschätze leidet das Land unter Funktionsstörungen im politischen und wirtschaftlichen System. Dies bremst ausländische Direktinvestitionen. Wie einheimische Regierungs- und Wirtschaftsvertreter während des Besuchs der schweizerischen Delegation deutlich machten, brauche Nigeria dringend frisches Geld - vor allem für die Infrastruktur.

Beunruhigende Armut

Das Land müsse auch das Problem der Armut lösen. Zwei Drittel der Bevölkerung kommen mit weniger als 2 Franken pro Tag aus. Auch der Erdölsektor gebe Anlass zur Beunruhigung. Staatsinvestitionen in diesen Bereich gehen auf Kosten der anderen Branchen, wie beispielsweise der Manufakturen.

Auch die Schlussfolgerungen der Schweizer Unternehmen fallen unterschiedlich aus. Einige haben von der Reise der Wirtschaftsdelegation profitiert, um im voraus ausgehandelte Verträge zu unterzeichnen oder ihre Verhandlungen voranzutreiben. Andere dagegen reisten wieder heim, ohne ihre Ziele zu erreichen.

Dank für Schweizer Rechtshilfe

Bundesrat Couchepin hat an seinem Treffen mit dem nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo ebenfalls zu Gunsten von Unternehmen interveniert. Dabei hat der Schweizer Wirtschaftsminister auch den Fall von Nestlé Nigeria angesprochen. Der Nahrungsmittelkonzern wird verdächtigt, abgelaufenes Milchpulver eingeführt zu haben.

Obasanjo seinerseits dankte der Schweiz für ihr Verhalten in der Affäre um die abgezweigten Gelder des Ex-Diktators Sani Abacha. Anerkennung fand vor allem die Geschwindigkeit, mit der Bern Rechtshilfe gewährte und mit der rund eine Milliarde Franken blockiert wurde, die auf Schweizer Bankkonten ruhen.

swissinfo und Agenturen

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