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Coop expandiert elektronisch und multimedial

Ein Fust-Geschäft an der Bahnhofstrasse in Zürich. Ex-press

Jelmoli trennt sich von der Problemsparte Elektrohaushalt und Multimedia. Der Konzern verkauft die Verkaufskette Dipl. Ing. Fust sowie die Mehrheitsbeteiligung an netto24 an Coop.

Dieser Inhalt wurde am 29. Mai 2007 publiziert

Der zweitgrösste Detailhändler, der bereits mit Interdiscount auf dem Markt präsent ist, zahlt fast eine Milliarde Franken für Fust.

Der Verwaltungsrat von Jelmoli sei zur Überzeugung gelangt, dass der Verkauf der Elektrohaushalt- und Multimedia-Sparte die bestmöglichen Chancen zu einer entwicklungsfähigen Zukunft und zur Nutzung von Synergien biete, heisst es in der Mitteilung als Begründung für den Verkauf.

Fust werde als eigenständige Unternehmenskette weitergeführt. Die Übernahme erfolge, sobald die erforderlichen Bewilligungen der zuständigen eidgenössischen Behörden vorliegen.

Keine Überraschung

Der Verkauf von Fust überrascht nicht. An der Jelmoli-Bilanz-Medienkonferenz Anfang April hatte der Konzern bestätigt, dass die Unternehmensstrategie überprüft werde.

Dabei solle etwa auch die Abspaltung des Immobilien-Portefeuilles oder der Detailhandelsaktivitäten überprüft werden. Ein Verkauf von Teilen der Gruppe sei möglich, hiess es.

Ausserdem versucht der heute 66-jährige Fust-Gründer und Jelmoli-Grossaktionär Walter Fust seit 1994 mangels Interesse seiner drei Kinder am Unternehmen seine Nachfolge zu regeln. Mit dem Verkauf von Fust an Coop dürfte endlich Ruhe für die Fust AG eintreten.

Komplizierte Nachfolgeregelung

In einem ersten Schritt verkaufte Walter Fust im August 1994 die Mehrheit an der damaligen Dipl. Ing. Fust AG für 141,5 Mio. Fr. an den Warenhauskonzern Jelmoli und sicherte sich gleichzeitig eine gut 10-prozentige Beteiligung an Jelmoli. Er wisse sein Unternehmen nun in guten Händen, sagte Walter Fust damals.

Gut zwei Jahre später, im November 1996, kaufte Fust nach "Hahnenkämpfen" im Hause Jelmoli für rund 270 Mio. Franken das Mehrheitspaket der Basler Handelsgesellschaft UTC an Jelmoli auf.

Fust als neuer starker Mann der Jelmoli-Gruppe straffte die Führung und kontrollierte 40,6% des Kapitals und 50,6% der Stimmen.

2002 und 2003 versuchte Walter Fust einen Teilrückzug von Jelmoli, um seine Nachfolge zu regeln. Im Februar 2003 gab er schliesslich eine Mehrheit seiner Stimmen- und Aktienanteile an die Pelham Investments von Georg von Opel ab.

Laut aktuellem Aktienführer hält Georg von Opel via Hansa und Pelham Investments 54,6% der Stimmen und 28,1% des Kapitals an Jelmoli. Jelmoli-Verwaltungsratspräsident ist Grossaktionär Walter Fust, der 14,9% der Stimmen und 7,6% des Kapitals hält.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Jelmoli machte 2006 mit dem Bereich Elekrohaushalt und Multimedia (Fust, Eschenmoser, netto24) mit 1655 Beschäftigten einen Umsatz von 840,2 Mio. Franken (+8,1%).
Coop ist im Bereich Elektrohaushalt und Multimedia mit ihrer Tochter Interdiscount am Markt. 2006 erzielten die 178 Interdiscount-Läden einen Umsatz von 909 Mio. Franken (+0,5).

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Viel Bewegung in der Branche

Im letzten Jahrzehnt sind in der Detailhandels-Branche diverse Aufkäufe zu Stande gekommen.

Globus-ABM hatte 1995 Filialen von Jelmoli gekauft, bevor Globus selber wiederum von Migros 1997 geschluckt wurde.

COOP hat 2002 Waro und 2004 die Epa gekauft.

Im Herbst 2005 hatte Denner Pick Pay aufgekauft.

Im Januar 2007 hat der grösste Detailhändler Migros 70% der Nummer Drei, Denner, gekauft.

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