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Coop 2009: Mit mehr Umsatz, Gewinn und Marktanteilen der Krise getrotzt (AF)

Dieser Inhalt wurde am 16. Februar 2010 - 16:10 publiziert

(Nach Bilanzmedienkonferenz durchgehend ergänzt)
Muttenz BL (awp/sda) - Die Krise hat Coop 2009 wenig anhaben können: Umsatz, Gewinn und Marktanteile stiegen - obschon die Jahresteuerung negativ war und Coop die Preise des Sortiments weiter senkte. Coop-Chef Hansueli Loosli führt das erfreuliche Ergebnis auf mehr Effizienz zurück.
Der neue Rekord-Jahresgewinn von 430 Mio CHF bedeutet ein Plus von 10,3% gegenüber 2008. Dies gelang mit einem fast stabilen Detailumsatz von 18,15 Mrd CHF. Geholfen hat das um 58 Mio CHF verbesserte Finanzergebnis, speziell der Wertschriftenerfolg, wie Loosli am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Muttenz sagte.
Das Gewinnwachstum ist indes zu relativieren, hat doch das Coop-Jahresergebnis seit 2005 jedes Jahr um genau 40 Mio CHF zugelegt - unbeeindruckt von Konjunktur oder Grossakquisitionen. So ist es auch 2009 wieder geglättet, namentlich durch Goodwill-Abschreibungen von 384 (2008: 215) Mio CHF. Sachabschreibungen seien hingegen fix, hiess es.
Stolz erklärte Loosli den Erfolg mit gesteigerter Produktivität, auf Arbeitsstunden umgerechnet um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu Buche geschlagen hätten Synergien aus den Übernahmen von Fust und Carrefour, eine Automatisierung des Bestellwesens sowie eine neue Logistikstrategie.
Mit diesen Effizienzsteigerungen sei Coop "für die europäische Konkurrenz bereit". Den Ausbau der deutschen Harddiscounter Aldi und Lidl kommentierte er mit: "Konkurrenz belebt das Geschäft - wir nehmen das sportlich." Zur Verbesserung der Einstandspreise hat Coop schon früher grosse internationale Einkaufsverbünde geschnürt.
An der Preisfront tobt die Schlacht weiter: 1600 Artikel sind im letzten Jahr verbilligt worden, darunter 600 Markenartikel. Das hat insgesamt 130 Mio CHF gekostet, grossteils zulasten der eigenen Marge. Dazu kommen noch billigere Frischprodukte. So stieg der Marktanteil unter dem Strich um 0,2 Punkte auf 17,2%.
Angehalten hat ferner der Trend zu grösseren Supermarkt-Filialen, was Loosli mit Kosten erklärte. Im eigenen Laden-Kerngeschäft wuchs der Coop-Umsatz in der Romandie überdurchschnittlich. Bei Warenhäusern und Handelstöchtern sank der Gesamtumsatz leicht; insbesondere erodierten Preise für Elektronik und Treibstoffe.
34 Mio CHF (8,1%) gespart hat Coop derweil bei der Werbung - vor allem bei der eigenen Zeitung und am Fernsehen. Nicht gespart wurde beim Personal: Die Zahl der Angestellten sank leicht auf 52'974, jene der Vollstellen stieg um 6,3% auf 44'154. Die Lohnsumme nahm 3,25% zu, der Personalaufwand 5,2%.
Nicht nur billig war im Übrigen gefragt, sondern auch gesund: Der Umsatz mit Bio-Produkten legte 5,2% zu. Mehr eingekauft hat ferner auch die - noch überschaubare - Kundschaft daheim: Der Onlineshop hat den Umsatz um 22,3% auf 67 Mio. Fr gesteigert, wobei 15,6% Neukunden registriert wurden.
Trotz verhaltener Prognosen für das angelaufene Jahr scheint die Strategie von Coop weiter aufzugehen: Die Verkaufszahlen der ersten Wochen im 2010 seien mit gut 2 Prozent mehr Verkäufen erfreulich, hielt Loosli weiter fest.
tp

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