Conzzeta H1: Reingewinn klettert auf 21,5 Mio CHF - Franken bereitet Sorgen (AF)
(Ergänzt vor allem um Angaben zu den Bereichen, Abschnitte 6-8)
Zürich (awp) - Der Mischkonzern Conzzeta hat im ersten Semester 2011 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Ohne den starken Währungseinfluss wäre das Umsatzwachstum allerdings noch markanter ausgefallen. Nebst der Erwartung einer sich abschwächenden Konjunktur gilt denn auch dem starken Franken die Hauptsorge des Unternehmens.
Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 8,1% auf 512,1 Mio CHF gesteigert. Währungs- und akquisitionsbereinigt ergab sich gar ein Plus von 19,2%, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Gesamtleistung stieg um 6,6% auf 538,0 Mio. Das Betriebsergebnis hat sich auf 28,6 Mio CHF mehr als verdoppelt. Die EBIT-Marge belief sich auf 5,3%, nach 2,6% im Vorjahr. Der Reingewinn kletterte um 90% auf 21,5 Mio.
Das erste Semester sei von negativen Währungseffekten beeinflusst gewesen, und es sei damit zu rechnen, dass sich diese im zweiten Halbjahr noch deutlich verstärken würden, heisst es. Die Währungsentwicklung habe für alle Einheiten, die aus der Schweiz exportieren, zu Wettbewerbsnachteilen und Margendruck geführt. Conzzeta verfügt über eine starke Wertschöpfungskette in der Schweiz. Gleichzeitig drängten ausländische Konkurrenten mit günstigen Preisen stärker auf den inländischen Markt.
Die weltweite wirtschaftliche Erholung habe sich indes im ersten Halbjahr fortgesetzt. Aus der Dynamik in den Wachstumsmärkten sowie der weiteren, wenn auch uneinheitlichen Belebung in Europa habe sich ein gesamthaft positives konjunkturelles Umfeld für alle Geschäftsbereiche der Gruppe ergeben. Das Unternehmen ist in den Bereichen Blech- und Glasbearbeitung, grafische Beschichtungen, Automationssysteme, Schaumstoffe, Sportartikel und Immobilien tätig.
Das Wachstum war den Angaben zufolge vor allem vom Geschäftsbereich Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic) getrieben gewesen. Dieser erhöhte den Umsatz um gut 35% auf 248 Mio CHF, wobei das Wachstum in Lokalwährungen gar 51% erreichte. Der Umsatz des Bereichs Systeme für Glasbearbeitung (Bystronic Glass) ging dagegen um 14% auf 64,4 Mio zurück (LW -5%). Hier habe die Währungssituation den Geschäftsverlauf am Standort Schweiz belastet.
Der zweitgrösste Bereich Sportartikel (Mammut Sports Group) verzeichnete ein Umsatzminus von 10% auf 85,4 Mio. Bereinigt um die Währungseffekte und um die Veräusserung der Geschäftsaktivitäten von Toko habe der Umsatz im saisonal schwächeren ersten Semester knapp gehalten werden können. Gegen ein Wachstum sprach der schneearme Winter und die trockene Frühjahrsperiode.
Der Umsatz des Bereichs Schaumstoffe (FoamPartner) blieb mit 65,4 Mio praktisch stabil (LW +7%). Der Bereich Automationssysteme (ixmation) setzte dagegen mit 15,3 Mio rund 26% weniger um (LW -14%) und auch der Bereich Grafische Beschichtungen (Schmid Rhyner) verzeichnete ein Umsatzminus von 2,4% auf 22,8 Mio. Der Bereich Immobilien und diverse Erträge blieb mit Einkünften von 10,8 Mio praktisch stabil.
Für das Gesamtjahr 2011 erwartet Conzzeta "herausfordernde" Rahmenbedingungen, eine zuverlässige Prognose sei wegen der Verwerfungen an den Devisenmärkten und weiterer makroökonomischer Unsicherheiten aufgrund der ungelösten Staatsschuldenproblematik zahlreicher Länder nicht möglich.
Obwohl die Auftragsbücher der im Maschinen- und Anlagenbau tätigen Geschäftsbereiche besser gefüllt seien als anfangs Jahr, sei damit zu rechnen, dass sich der Aufschwung in Europa und in Nordamerika abschwäche und Impulse vor allem aus den Wachstumsmärkten Asiens kommen würden. Der hohe Franken verschärfe zudem den Wettbewerb zu Ungunsten der Schweizer Anbieter, was sich auf das Resultat auswirken werde.
cf/uh