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Clariant Q3: Mit grossen Schritten voran - Guidance erhöht (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 03. November 2010 - 15:38 publiziert

Muttenz (awp) - Der Chemiekonzern Clariant nähert sich in grossen Schritten seinem Ziel, Ende des Jahres zu den profitabelsten Playern der Branche zu gehören. Die Basler haben im dritten Quartal 2010 bei einem weiter steigenden Umsatz die Rendite deutlich verbessert. Für das laufende Jahr wurde die Guidance erneut leicht angehoben.
Der Umsatz zog im dritten Quartal 2010 in Lokalwährungen um 8% auf 1'709 Mio CHF an. Die Umrechnung in Schweizer Franken schmälerten das Plus auf 1%. Vor Einmaleffekten sprangen der EBITDA um 42% auf 232 Mio und der EBIT um 70% auf 182 Mio CHF: die Früchte der laufenden Restrukturierung. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag somit bei 10,6%, nach 6,3% im Vorjahr.
Nach Restrukturierungs- und Wertminderungskosten von 45 Mio CHF resultierte im Berichtsquartal ein Gewinn von 109 Mio CHF. Dazu hat auch ein einmaliger Steuerertrag von 45 Mio CHF beigetragen. Der operative Cashflow lag mit 173 Mio CHF nur wenig unter den 193 Mio des Vorjahreszeitraums.
ROHSTOFFKOSTEN BLEIBEN EIN THEMA
Ein Thema bleiben die Rohstoffkosten, die im Berichtsquartal um 2% anzogen. Clariant konnte diese Steigerung durch 1% höhere Verkaufspreise kompensieren - erstmals seit vielen Quartalen. Im Gesamtjahr dürfte sich Jany zufolge der Anstieg der Inputkosten auf 10% summieren, um sich hernach im Jahr 2011 auf plus 5% zu halbieren.
Clariant werde daher bei Bedarf weitere Preiserhöhungen vornehmen, sagte Finanzchef Patrick Jany am Mittwoch zu AWP mit Blick auf die in den kommenden Monaten weiter steigenden Rohstoffkosten. Jany zeigte sich zuversichtlich, dass Clariant hiermit den Effekt der höheren Inputkosten ausgleichen und somit die Profitabilität verteidigen kann.
RESTRUKTURIERUNG VOR DEM ABSCHLUSS
Erst im Oktober hatte Clariant mit der Schliessung des Standorts Reinach BL den vorerst letzten Restrukturierungsschritt angekündigt. Das Unternehmen will näher zu seinen Kunden in Asien rücken. Ende September beschäftigte Clariant rund 17'000 Angestellte oder rund 500 weniger als zu Jahresbeginn. Bis Ende Jahr fällt die Stellenzahl laut Clariant auf deutlich unter 17'000. Bis Ende 2010 werden im Rahmen der zweijährigen Restrukturierung rund 3'300 Stellen weggefallen sein. Die Einsparungen sollen ab 2013 pro Jahr 100 Mio CHF betragen.
In der Schweiz baut das Unternehmen bis 2013 rund 500 Stellen ab und wird noch ungefähr 900 Personen beschäftigen. Die Produktion verschwindet praktisch vollständig, während die Konzernzentrale bleibt.
PROFITABLES WACHSTUM AB 2011
Mit dem Abschluss der Restrukturierung Ende 2011 will das Management Clariant in eine Phase des profitablen Wachstums und der Innovation überführen. Das Schwergeweicht der Bemühungen werde auf dem organischem Wachstum liegen, sagte Finanzchef Jany zu AWP. Kleinere Akquisitionen seien "denkbar", sagte er. Nach Devestitionen hingegen stehe Clariant vorderhand nicht der Sinn: "Bevor wir schrumpfen, sollten wir eher wachsen."
In den Jahren 2011 und 2012 wird Clariant nicht nur höhere Investitionen in neue Wachstumsprojekte zu stemmen haben, es fallen auch nach und nach die Kosten für die in den letzten beiden Jahren beschlossen Massnahmen an und Clariant wird weiter Schulden zurückzahlen. "Wir werden sicher mehr Ausgaben haben", resümierte Jany. Ein Gang an den Kapitalmarkt steht jedoch nicht im Raum. "Es ist alles intern finanzierbar", versicherte Jany.
AUSBLICK ERHÖHT - AKTIE GESUCHT
Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Clariant unverändert ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Guidance für die operative Marge vor Einmaleffekten wurde dagegen um ein Prozentpunkt auf "mehr als 9%" erhöht.
Die Aktien erfreuen sich reger Nachfrage und klettern am Mittwochnachmittag um 2,9% auf 17,15 CHF. Dabei hatten die Titel bereits in Erwartung des Turnarounds beim ehemaligen Problemkind seit Ende August um rund 40% zugelegt. Die Zahlen hätten das Vertrauen in das Management und die Aktien von Clariant gestärkt, hiess es im Handel.
ra/cc

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