Navigation

CH/Wahlen 2011: Kaum Verschiebungen in der kleinen Kammer

Dieser Inhalt wurde am 23. Oktober 2011 - 19:35 publiziert

Bern (awp/sda) - Bei den Ständeratswahlen zeichnen sich kaum grosse Verschiebungen ab. Einzige Überraschung: Pascale Bruderer sichert für die SP den ersten Sitz im Kanton Aargau seit 63 Jahren. In den grossen Kantonen kommt es wie erwartet zu zweiten Wahlgängen.
Im ersten Wahlgang konnten bislang 25 der 46 Ständeratssitze besetzt werden. In den Kantonen UR, SZ, SO, SH, SG, AG und TG wird der zweite Sitz erst im zweiten Wahlgang im November besetzt. In den Kantonen Zürich, Luzern und Wallis müssen im zweiten Wahlgang noch beide Sitze verteilt werden.
Bislang konnten sich FDP, CVP, und SP je 7 Sitze sichern. Die SVP erreicht bislang deren 4. Ob die Grünen ihre zwei Sitze in den Kantonen Genf und Waadt halten können, ist noch nicht bekannt. Und die Grünliberalen Verena Diener (ZH) und Markus Stadler (UR) müssen für ihre Sitze in die zweite Runde. Noch stehen die Resultate für Bern, Tessin, Waadt und Genf aus.
GUTE CHANCEN AUF SITZGEWINN
Für eine handfeste Überraschung sorgte im Kanton Aargau die SP-Politiker Pascale Bruderer. Die populäre Nationalrätin schaffte den Sprung in den Ständerat auf Anhieb - und es ist der erste Sitz für die SP seit der Nachkriegszeit.
Bruderer überflügelte die bisherige FDP-Ständerätin Christine Egerszegi, die das absolute Mehr nicht schaffte. Ulrich Giezendanner (SVP) lag deutlich hinter den beiden Politikerinnen. Die SVP läuft damit Gefahr, den bisher von Maximilian Reimann gehaltenen Sitz zu verlieren.
Dank Bruderers Sitzgewinn kann sich die SP Hoffnung machen, ihre bisherige Sitzzahl in der kleinen Kammer (8) zu vergrössern. Komfortabel die Wiederwahl schafften die SP-Kandidaten Anita Fetz (BS) und Claude Janiak (BL). Roberto Zanetti hielt den SP-Sitz in Solothurn, während seine Konkurrenten in die Stichwahl müssen.
Auch in der Westschweiz gelangen Bundesratskandidat Alain Berset (FR), Claude Hêche (JU) und Didier Berberat (NE). Es fehlen noch die Resultate aus Genf und Waadt, wo zwei SP-Ständerätinnen ihre Sitze verteidigen müssen.
LAUER WIND STATT STURM
Ohne Erfolg ist wie erwartet der Sturm der SVP auf den Ständerat geblieben: Jean-François Rime in Freiburg sowie Fraktionspräsident Caspar Baader im Baselbiet blieben chancenlos. Nebst Giezendanner haben noch Parteipräsident Toni Brunner (SG), alt Bundesrat Christoph Blocher (ZH) und Oskar Freysinger (VS) in zweiten Wahlgängen Chance auf eine Wahl.
Roland Eberle zieht neu für die SVP in den Ständerat ein. Er verteidigte im Kanton Thurgau den Sitz des zurücktretenden Hermann Bürgi. Ungefährdet die Wiederwahl schafften derweil die SVP-Ständeräte Hannes Germann (SH), Alex Kuprecht (SZ) und This Jenny (GL).
Verloren hat die SVP bereits einen ihrer sieben Sitze in Graubünden, wo sie mangels Erfolgsaussichten gar nicht angetreten war. In Gefahr ist auch der Sitz im Aargau.
Völlig offen ist das Rennen im Kanton Bern, wo der SVP-Politiker Adrian Amstutz seinen Sitz verteidigen muss. Amstutz und Werner Luginbühl (BDP) dürften im ersten Wahlgang das absolute Mehr aber verpassen.
FDP DREIMAL MIT REGIERUNGSRÄTEN ERFOLGREICH
Auf gutem Weg ihre Ständeratssitze zu verteidigen, sind die CVP und die FDP. Die arg gebeutelte FDP verbuchte mehrere Achtungserfolge: Regierungsrätin Karin Keller-Sutter schaffte in St. Gallen als einzige die Wahl schon im ersten Durchgang und verteidigte damit den FDP-Sitz der abtretenden Erika Forster.
Der Bündner Finanzdirektor Martin Schmid gewann zudem für die FDP einen zusätzlichen Sitz im Kanton Graubünden. Regierungsrat Joachim Eder konnte in Zug den Sitz von Rolf Schweiger halten. Ihren Sitz verteidigt haben auch die FDP-Ständeräte ihre Sitze in Appenzell Ausserrhoden mit Hans Altherr, in Obwalden mit Hans Hess in Glarus mit Pankraz Freitag sowie in Neuenburg mit Raphaël Comte.
Zittern muss die FDP um ihren Sitz in Solothurn und Schaffhausen. Im Nordostschweizer Kanton erreichte Christian Heydecker nur den dritten Rang. In Solothurn blieb Kurt Fluri deutlich hinter dem CVP-Kandidaten Pirmin Bischoff. Es kommt zum zweiten Wahlgang.
Ebenfalls in die Stichwahl müssen Georges Theiler, der den FDP-Sitz in Luzern halten will, sowie Felix Gutzwiller in Zürich.
ZWEITE WAHLGÄNGE FÜR CVP-STÄNDERÄTE
Die CVP, die mit 14 Sitzen bislang am meisten Ständeräte stellten, konnte 7 ihrer Sitze im ersten Durchgang verteidigen. In Uri hielt der CVP-Regierungsrat Isidor Baumann den Sitz des abtretenden Hansheiri Inderkum. In Graubünden hielt der ehemalige Regierungsrat Stefan Engler den Sitz von Theo Maissen, der zurücktrat.
Ihre Sitze verteidigten auch Fraktionspräsident Urs Schwaller (FR), Anne Seydoux (JU) und Peter Bieri (ZG). Bereits früher verteidigt hat die CVP ihre Sitze in Appenzell Innerrhoden mit Ivo Bischofberger sowie in Nidwalden mit Paul Niederberger.
Gut stehen die Aussichten für die CVP auch in ihren Hochburgen Wallis und Tessin. Die zwei Walliser CVP-Ständeräte erhielten die meisten Stimmen, müssen aber in einen zweiten Wahlgang. Im Tessin könnte Filippo Lombardi seinen Sitz verteidigen.
In einen zweiten Wahlgang müssen aber mit Konrad Graber (LU) und Bruno Frick (SZ) zwei Bisherige aus der Zentralschweiz. In einem zweiten Durchgang hat auch Brigitte Häberli gute Chancen, den CVP-Sitz im Thurgau zu verteidigen.
uh

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.