CH/Steuerstreit: Hausdurchsuchungen im Saarland wegen Steuer-Dateien
Saarbrücken (awp/sda/afd) - In der deutschen Steueraffäre haben Fahnder der saarländischen Finanzverwaltung die Wohnung eines ersten Verdächtigen durchsucht. Dabei stellten sie am bereits Montagabend Unterlagen sicher, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Der Name des Betroffenen hatte demnach auf einer CD mit gestohlenen Daten einer Schweizer Bank gestanden, die Nordrhein-Westfalen kürzlich von einem Informanten gekauft hatte. Der mutmassliche Betrüger hatte nach Auftauchen der CD keine Selbstanzeige erstattet.
Weitere Angaben wie Wohnort oder Geldsumme machte das Ministerium mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht. Nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung" stehen in den kommenden Tagen möglicherweise weitere Hausdurchsuchungen bevor.
Auch in Bayern hat es diese Woche erste Hausdurchsuchungen bei mutmasslichen Steuersündern mit einem Konto in der Schweiz gegeben. Grundlage waren die Daten, die Nordrhein-Westfalen der bayerischen Steuerverwaltung überhaben hatte.
Bis zum Montag hatten allein in Bayern 2087 mutmassliche Steuersünder Selbstanzeigen erstattet. Auch Bayern liegen Angebote zum Kauf von Daten über mögliche Steuersünder vor. Es handle sich um drei Datensätze, einer aus Luxemburg und zwei aus der Schweiz, sagte der Sprecher. Eine Entscheidung gibt es bisher nicht. "Das ist nach wie vor in der Prüfung."
Bereits am vergangenen Freitag hatte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft aufgrund einer CD mit mutmasslich gestohlenen Bankdaten 1'100 Ermittlungsverfahren gegen Steuersünder mit Schweizer Konten eingeleitet.
mk