CH/Krankenkassenprämien könnten gemäss santésuisse um 7 bis 10% steigen
Bern (awp/sda) - Die Krankenkassenprämien könnten auf Anfang 2011 um 7 bis 10% ansteigen. Damit rechnet der Krankenkassenverband santésuisse.
Die Prämienerhöhung setze sich zusammen aus dem Nachholbedarf von 2010 von rund 3% und dem Kostenwachstum im Gesundheitswesen von 4%, bestätigte santésuisse-Sprecher Felix Schneuwly eine Meldung der "Neuen Zürcher Zeitung" vom Donnerstag.
Wenn die Krankenkassen ihre Reserven wieder auf die gesetzliche Vorgabe äufnen müssten, bräuchte es eine Prämienerhöhung von rund 10%. Das Bundesamt für Gesundheit kann zu möglichen Prämienerhöhungen keine Aussagen machen. Die definitiven Zahlen würden wie üblich im Herbst präsentiert, sagte ein BAG-Sprecher auf Anfrage.
Im vergangenen Jahr stiegen die Krankenkassenprämien für 2010 für Erwachsene um durchschnittlich 8,7%. Die Prognosen im Vorfeld der offiziellen Prämienerhöhungen lagen bei 15%. Dennoch erhöhten sich die Prämien so stark wie seit 2003 nicht mehr.
Die massiven Prämienerhöhungen wurden gemäss Bundesrat unter anderem deshalb nötig, weil die Krankenversicherer für die Jahre 2008 und 2009 die Kostensteigerung zu gering eingeschätzt und dementsprechend die Prämien zu tief angesetzt hatten.
Und hier setzt auch santésuisse an: Schneuwly betonte einmal mehr, dass die aktuelle Diskussion an der Kostenfront ansetzen müssten. Er wiederholte die Spar-Forderungen: Ein höherer Generikaanteil bei den Medikamenten, günstigere medizinische Mittel und Gegenstände und gleiche Tarife für ambulante Spital- und Arztpraxis-Konsultationen.
Langfristig könnten jedoch nur die geplante Spitalfinanzierung und die Managed-Care-Vorlage die Kosten bremsen, sagte Schneuwly weiter.
cf