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Bundesrätin Dreifuss erinnert in Israel an die Genfer Konventionen

Bundesrätin Ruth Dreifuss hat in Israel an die Verpflichtungen der Genfer Konventionen erinnert. In ihrer Rede an der Hebräischen Universität in Jerusalem ging die Schweizer Innenministerin auch auf ihr persönliches Verhältnis zum Judentum ein.

Dieser Inhalt wurde am 26. Mai 2000 - 13:42 publiziert

Jüdische Kultur und Identität

Dreifuss äusserte sich unter dem Titel "Jüdische Kultur und Identität im 21. Jahrhundert" an der Hebräischen Universität, die ihr am Sonntag (28.05.) den Ehrendoktortitel verleiht, zum Spannungsverhältnis zwischen einem Leben in der Diaspora, in Gemeinschaften ohne Land, aber nicht ohne Gesetz, und jenem in einem jungen, unabhängigen Staat.

Mit dem Übergang von der Vorstellung der Gemeinde in der Gemeinde, welche der jüdischen Kultur das Überleben während Jahrhunderten ermöglicht habe, zu jener eines multikulturellen modernen Staates habe Israel Verantwortungen gegenüber allen Gemeinschaften in seiner Mitte übernommen, sagte Dreifuss.

Die Bemühungen zur Gleichberechtigung von Menschen mit verschiedenen historischen und religiösen Traditionen seien in Israel unbestreitbar. Die Demokratie - so Dreifuss weiter - könne sich jedoch nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.

Dies besonders, seit die Besetzung neuer Gebiete die Verpflichtungen des Staates Israels vergrössert habe. Er sei nicht nur verpflichtet, einen dauerhaften Frieden mit den Nachbarn aufzubauen, sondern auch die Prinzipien einzuhalten, wie sie in der Genfer Konvention für Besatzungsmächte festgehalten seien.

Dazu gehören laut Dreifuss die Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf Selbstbestimmung und der Respekt für Gesetz und gesetzmässiges Vorgehen unter allen Umständen.

Sich selber bezeichnete Dreifuss als Schweizerin, Jüdin, Sozialistin und Agnostikerin. Die Familie ihres Vaters lebe seit mindestens acht Generationen in der Schweiz, diejenige ihrer Mutter sei 1870 aus dem Elsass eingewandert.

Die Erfahrungen des einen Volkes habe ihre Wahrnehmung für die Dramen anderer Völker geschärft. Ihre Wurzeln gingen zurück in die Diaspora, die eines der ausserordentlichsten kulturellen Abenteuer in der Geschichte sei, sagte Dreifuss weiter.

Das weitere Programm

Am Samstag (27.05.) wird Bundesrätin Dreifuss mit Vertretern der palästinensischen Autonomiebehörde zusammentreffen. Zum Abschluss des Besuches am kommenden Sonntag (28.05.) soll sie unter anderem von Staatspräsident Ezer Weizmann empfangen werden und ein schweizerisches Zentrum für Konfliktforschung und -lösung eröffnen.

swissinfo und Agenturen

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