Bundespräsident Ogi zu Besuch in Liechtenstein
Am Donnerstag (28.09.) besuchte Bundespräsident Adolf Ogi das Fürstentum Liechtenstein. Er bezeichnete die Beziehung zwischen den beiden Staaten als exzellent. Die vermehrte Selbständigkeit des Fürstentums ändere daran nichts.
Zusammen mit seiner Frau wurde Bundespräsident Ogi am Vormittag auf Schloss Vaduz vom Fürsten-Ehepaar mit allen protokollarischen Ehren für Staatsgäste empfangen.
Nach einem Arbeitsgespräch mit einer Dreierdelegation der Regierung des Fürstentums unterstrichen Ogi und der liechtensteinische Regierungschef Mario Frick das nach wie vor ungetrübte Verhältnis zwischen beiden Ländern. Ogi erklärte, sein Besuch solle die engen gegenseitigen Beziehungen dokumentieren. Die zwei Nachbarländer seien auf vielfältige Weise miteinander verflochten und dennoch selbstständige Staaten.
Nicht nur gut, sondern «exzellent»
Auch wenn sich Liechtenstein in letzter Zeit teilweise stark verselbstständigt habe und mit der EWR-Mitgliedschaft einen anderen aussenpolitischen Weg beschreite als die Schweiz, seien die Beziehungen weiter intensiviert worden, sagte der Bundespräsident. Er betonte, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht nur gut, sondern exzellent seien.
Im Zusammenhang mit den Finanz-Turbulenzen der letzten Monate im Ländle, lobte Ogi die Anstrengungen des Fürstentums. Er sei beeindruckt davon, was Liechtenstein innert kurzer Zeit auf Gesetzesebene im Kampf gegen die Geldwäscherei erreicht habe.
Bankgeheimnis unangetastet
Einigkeit demonstrierten Ogi und Frick beim Bankgeheimnis: An diesem müsse festgehalten werden. Man sei zwar zu Gesprächen und Verhandlungen mit der EU bereit, aber nur auf der Ebene gleichwertiger Partner.
Der Bundespräsident sagte weiter, die Schweiz wolle nicht Hand bieten für die Umgehung von EU-Richtlinien. Man wolle deshalb über eine Verrechnungssteuer nach Schweizer Modell zu einer Lösung gelangen. Ein automatisches Meldeverfahren hingegen komme nicht in Frage.
Ogi und seine Frau wurden am Nachmittag mit der schweizerischen und
liechtensteinischen Nationalhymne verabschiedet.
swissinfo und Agenturen

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