Brasilien nennt Mindestgebote für Flughafenprivatisierung
BRASíLIA (awp international) - Brasiliens Regierung hat die Mindestgebote für die geplante Privatisierung von drei Grossflughäfen veröffentlicht, bei denen auch die deutsche Fraport AG mitbieten will. Danach muss der künftige Betreiber für 51 Prozent der Anteile am grössten Airport Brasiliens, dem Guarulhos-Flughafen von São Paulo, mindestens 2,3 Milliarden Reais (946 Mio. Euro) zahlen. Für den Viracopos-Flughafen in Campinas bei São Paulo ist ein Mindestgebot von umgerechnet 214 Millionen Euro und für den von Brasília von 30,8 Millionen Euro vorgesehen.
Die Flughäfen sollen für die Fussball-WM 2014 modernisiert und erweitert werden. 49 Prozent der Anteile bleiben beim staatlichen Unternehmen Infraero. Die Konzessionslaufzeiten betragen nach Angaben des Ministeriums für zivile Luftfahrt vom Donnerstag für Guarulhos 20 Jahre, Viracopos 30 und Brasília 25 Jahre. Für alle drei Airports müssen während dieser Zeit insgesamt umgerechnet über 7 Milliarden Euro an Investitionen zugesichert werden. Auf Guarulhos entfallen davon 2,1 Milliarden Euro, auf Viracopos vier Milliarden und Brasília 1,1 Milliarden Euro.
Die Versteigerung sollte ursprünglich im Dezember über die Bühne gehen. Doch wurde am Donnerstag kein konkretes Datum genannt. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will sich für das Bieterrennen mit dem Infrastruktur- und Logistikkonzern EcoRodovias zusammenschliessen, der in Brasilien fünf Autobahnen sowie 17 Frachtterminals unterhält. Fraport betreibt weltweit 13 Flughäfen, darunter den in Perus Hauptstadt Lima. Brasiliens Flugmarkt boomt: 2010 wurden 155,4 Millionen Flugpassagiere registriert, 21 Prozent mehr als 2009./hr/DP/he