Botschafter des Brauchtums
Graubünden feiert den 100. Geburtstag seines berühmten Zeichners und Malers Alois Carigiet. Auch der Tourismus hat ihn als Werbeträger wieder für sich entdeckt.
Mit zahlreichen Anlässen und Ausstellungen würdigt der Kanton Graubünden das Werk des weltweit bekannten Künstlers Alois Carigiet. Das Bündner Kunstmuseum zeigt in einer Sonderschau vom 22. Juni bis 15. September über 100 Gemälde, Zeichnungen, Pastelle sowie Plakatentwürfe Carigiets, darunter auch unbekannte Früh-Werke.
Augenmerk auf Trun und Guarda
Zwei Bündner Dörfer erhalten zudem im Jubiläumsjahr besondere Beachtung: Einerseits Trun im Oberland, wo Carigiet am 30. August 1902 geboren wurde und wo er 1985 seine letzte Ruhestätte fand. Anderseits Guarda im Unterengadin, das Heimatdorf des Carigiet-Bestsellers "Schellenursli". Das kleine Dorf mit seinen sgraffito-geschmückten Häusern soll dem Künstler als Inspiration gedient haben.
Dämonen des Winters verjagen
Am 1. März ist im Engadin, Oberhalbstein sowie im Münstertal für die Schuljugend ein besonderer Tag: "Chalandamarz", zu Deutsch Märzanfang. Da wird in den Bündner Südtälern mit lautem Glockengeläute symbolisch der Winter vertrieben.
Alois Carigiet hat als Illustrator des "Schellen-Ursli" mit der Autorin Selina Chönz den uralten Frühlingsbrauch weltweit bekannt gemacht. Das in acht Sprachen übersetzte Kinderbuch erzählt die Geschichte eines Knaben, der im Bemühen um eine möglichst grosse Kuhglocke für den "Chalandamarz" sogar eine einsame Nacht in einer Maiensässhütte in Kauf nimmt.
"Schellenursli" als Ferienbroschüre
Auch der Tourismus hat Carigiet als Werbeträger wieder für sich entdeckt. "Graubünden Ferien" hat das Kinderbuch in einer Sonderauflage von je 1'000 Stück in Deutsch und Englisch als Ferienbroschüre neu herausgegeben. Mit Carigiets Zeichnungen wirbt die touristische Marketing-Organisation im In- und Ausland für "Ferien wie aus dem Bilderbuch".
swissinfo und Agenturen

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