Borodin wieder in Genf
Pawel Borodin ist am Mittwochabend (15.05.) in Genf angekommen. Der Ex-Kremlverwalter Borodin sieht der Anhörung vor dem Gericht gelassen entgegen. Ihm wird vorgeworfen, Schmiergelder kassiert und Geld gewaschen zu haben.
Borodin landete am Abend um 19.30 Uhr in einer Swissair-Maschine in Genf. Untersuchungsrichter Daniel Devaud erwartet ihn am Donnerstag um 09.00 Uhr in seinem Büro. Die Nacht wird Borodin in der russischen UNO-Mission in Genf verbringen.
Würde er sich auch nur ein klein bisschen schuldig fühlen, hätte er in den USA nicht der Auslieferung an die Schweiz zugestimmt, sagte Borodin in einem vorab veröffentlichten Interview der Moskauer Zeitung "Kommersant", die am Donnerstag (16.05.) erscheinen soll.
Vom Recht zu Schweigen Gebrauch machen
Borodin werde dieselbe Position vertreten wie bei der ersten Anhörung in Genf, sagte sein Anwalt Robert Assaël gegenüber den Nachrichtenagenturen. Er werde auch von seinem Schweigerecht Gebrauch machen. Im übrigen sei Borodin entschlossen, sämtlichen Vorladungen der Genfer Justiz trotz gesundheitlichen Problemen nachzukommen.
Vorwurf der Geldwäscherei
Borodin wird von den Genfer Untersuchungsbehörden beschuldigt, Schmiergeldzahlungen der Tessiner Baufirmen Mabetex und Mercata in zweistelliger Millionenhöhe entgegengenommen zu haben. Das Geld soll er bei Schweizer Banken gewaschen haben. Die russische Justiz hatte ein Strafverfahren im letzten Dezember eingestellt.
Borodin war in den USA verhaftet und im April an die Schweiz ausgeliefert worden. Dort wurde er nach vier Tagen Haft auf Kaution von fünf Mio. Dollar auf freien Fuss gesetzt worden.
swissinfo und Agenturen

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