LONDON (awp international) - In Grossbritannien kann die anhaltend hohe Inflation nach Einschätzung der britischen Notenbank erst in den kommenden Jahren wieder eingedämmt werden. "Mittelfristig werde die Teuerungsrate wieder unter die angestrebte Zielmarke sinken", hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Inflationsreport. Die Bank of England hat ein angestrebtes Inflationsziel von zwei Prozent. Nach neuesten Daten lag die Teuerungsrate in Grossbritannien im Juni bei 4,2 Prozent.
Immerhin dürfte die Teuerung bereits kommenden Jahr von dem aktuell hohen Niveau deutlich zurückfallen, sagte Notenbankchef Mervyn King in einer Pressekonferenz im Anschluss an die Veröffentlichung des Inflationsberichts. Kurzfristig werde die britische Notenbank die Inflation aber kaum beeinflussen können. Überhaupt sei eine zeitliche Prognose für die künftige Entwicklung der Inflation von einer "hohen Unsicherheit" geprägt.
In den kommenden Monaten rechnet die britische Notenbank mit einer moderaten Erholung der Wirtschaft. Im zweiten Quartal könnte das Wachstum laut King etwas stärker als zunächst gemeldet ausfallen. Jedoch seien die Risiken für das britische Wirtschaftswachstum abwärts gerichtet. Derzeit resultiere das grösste Risiko für die britische Wirtschaft aus der europäischen Schuldenkrise, sagte King./jkr/jsl